Umweltschutz im Jahr 1990 – Keine Revolution

Umweltschutz im Jahr 1990 – Keine Revolution
Screenshot: taz.de
Bundeskanzler Helmut Kohl (CDU,2.v.l.) besichtigt am 03.06.1998 zur offiziellen Inbetriebnahme das Braunkohlenkraftwerk Schwarze Pumpe. Begleitet wird er vom brandenburgischen Ministerpräsidenten Manfred Stolpe (SPD,r) und dem Gesamtbetriebsratsvorsitzenden der VEAG Wilfried Schreck (l). (Cot01-030698) | Verwendung weltweit

„Die Revolution fand nicht statt“

taz: Vor 30 Jahren forderte eine Kommission des Bundestags echten Schutz der Atmosphäre – erfolglos. Michael Müller kämpfte damals und heute dafür.

taz: Herr Müller, am 1. Oktober 1990 präsentierten Sie den Bericht „Schutz der Erde“ der Enquetekommission des Bundestags. Hätten wir Ihre Anregungen befolgt, stünde Deutschland jetzt bei 70 statt bei knapp 40 Prozent weniger Treibhausgasen. Was ist schiefgelaufen?

Michael Müller: 1990 gab es ein Vakuum in der politischen Debatte für solche Fragen und eine kurze Zeit von Vernunft und Zusammenarbeit. Es gab noch keinen Widerstand, die Lobbyisten waren nicht formiert, die Aufbruchstimmung nach dem Ende des Kalten Kriegs zeigte sich im UN-Erdgipfel von Rio 1992. Aber dann hat sich das gedreht. Der damalige Kanzler Helmut Kohl hörte auf die Industrie, die vor dem Klimaschutz warnte. Die deutsche Einheit wurde zu einer ökonomischen Belastung. Und die Treuhandanstalt schwenkte nach der Ermordung ihres Chefs Detlev Rohwedder 1991 von Sanierung auf Abwicklung um: In der Konsequenz hieß das, dass die CO2-Emissionen der DDR-Betriebe drastisch nach unten gingen.

Das komplette Interview mit Michael Müller, dem Bundesvorsitzenden des Umweltverbands NaturFreunde Deutschlands und ehemaligen Staatssekretär im Bundesumweltministerium, gibt es hier…

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