Wann erreicht die globale Erwärmung die 1,5-Grad
Wann erreicht die globale Erwärmung die 1,5-Grad
Der Planet steuert darauf zu, die markante Grenze von 1,5 ºC durchschnittlicher Erwärmung zu erreichen. Laut einem Bericht der Weltorganisation für Meteorologie (WMO) gibt es eine 66%ige Wahrscheinlichkeit, dass die jährliche globale Durchschnittstemperatur innerhalb der nächsten fünf Jahre 1,5 ºC über den vorindustriellen Temperaturen liegt. Dies würde ein wegweisender Moment für den Planeten sein, obwohl es noch etwa ein Jahrzehnt dauern könnte, bis der Meilenstein von 1,5 ºC dauerhafter Erwärmung erreicht wird.
„Dieser Bericht bedeutet nicht, dass wir den im Pariser Abkommen festgelegten Wert von 1,5 °C, der sich auf eine langfristige Erwärmung über viele Jahre bezieht, dauerhaft überschreiten werden. Allerdings schlägt die WMO Alarm, dass wir die 1,5°C-Marke vorübergehend und immer häufiger überschreiten werden“, sagte WMO-Generalsekretär Prof. Petteri Taalas.
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Die Zahl von 1,5 ºC stammt aus dem Pariser Klimaabkommen von 2015, das das Ziel festlegte, die globale Durchschnittstemperatur deutlich unter 2 ºC über den vorindustriellen Werten zu halten. Das Abkommen bezieht sich jedoch auf eine anhaltende Erwärmung über einen Zeitraum von 20 Jahren und nicht nur auf die Erwärmung in einem einzelnen Jahr.
Eine Bestandsaufnahme des Fortschritts bei den Zielen des Pariser Abkommens zeigt, dass die Dinge bisher nicht gerade gut laufen. Um eine 50%ige Chance zu haben, die Erwärmung auf 1,5 ºC zu begrenzen, müssten die Treibhausgasemissionen vor 2025 ihren Höhepunkt erreichen. Dies ist bisher weder geschehen, noch reichen die nationalen Emissionsverpflichtungen aus, das Ziel zu erreichen.
Experten betonen, dass eine niedrigere Erwärmung besser ist, da mit jedem Zehntelgrad über 2 ºC die Auswirkungen nachhaltiger und systemischer werden. Der Bericht des IPCC von 2018 zeigt, dass eine Erwärmung von 1,5 ºC zu extrem heißen Tagen, einem Anstieg des Meeresspiegels, dem Verlust von Lebensräumen für Pflanzen und Tiere sowie einem Rückgang der globalen Fischereierträge führen könnte.
Die genaue Höhe der Spitzentemperaturen und der Zeitpunkt ihres Auftretens sind jedoch noch nicht absehbar. Es wird geschätzt, dass sie zwischen 1,4 ºC und 4,4 ºC liegen könnte, abhängig von den Emissionsszenarien und dem Erreichen von Netto-Null-Emissionen.
In den nächsten Jahren könnte es aufgrund eines erwarteten El Niño-Ereignisses zu anomal hohen Temperaturen kommen. Im April schätzte Carbon Brief, eine im Vereinigten Königreich ansässige Website, die über die neuesten Entwicklungen in puncto Klima und Energie berichtet, dass 2023 eines der sechs wärmsten Jahre in der Geschichte sein wird.
Die Einhaltung der 1,5 ºC-Grenze ist wichtig, aber noch wichtiger ist es, den Anstieg der Erwärmung insgesamt zu begrenzen. Je niedriger die Temperatur ist, desto geringer sind die Auswirkungen. Die Herausforderung besteht darin, die Emissionen zu reduzieren und Maßnahmen zu ergreifen, um den Klimawandel zu bekämpfen, um die Erwärmung zu begrenzen und die Folgen zu mildern. (Quelle: nature und WMO)
hjo
