Windkraft-Ausbau mit angezogener Handbremse

Windkraft-Ausbau mit angezogener Handbremse
Foto: M. Distelrath/PxabayCC/PublicDomain

Windkraft-Ausbau mit angezogener Handbremse

spiegel.de: Windenergie ist für das Erreichen der Klimaziele enorm wichtig – doch der Bau neuer Kraftanlagen an Land dümpelt auf niedrigem Niveau. Daran hat sich auch im ersten Halbjahr nichts geändert.

Der Bau neuer Windkraftanlagen an Land kommt nicht voran. Die Geschwindigkeit des Windkraftausbaus habe sich im ersten Halbjahr 2022 im Vergleich zum Vorjahreszeitraum sogar leicht verringert, teilten der Bundesverband Windenergie (BWE) und der Verband Deutscher Maschinen- und Anlagenbau (VDMA) mit. Für das gesetzte Ziel, bis 2032 zwei Prozent der Fläche an Land für Windkraft zu nutzen, werde »das fünffache Volumen benötigt«.

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Laut der Angaben der Verbände wurden im ersten Halbjahr in Deutschland insgesamt 238 neue Windanlagen errichtet, wodurch sich die durch Windenergie erbrachte Leistung um 977 Megawatt erhöhte. Dieser Zuwachs liegt um 0,2 Prozent unter dem des Vorjahreszeitraums. Zum Ende des ersten Halbjahres gab es demnach in Deutschland 28.000 Windanlagenlagen mit einer Gesamtleistung von knapp 57.000 Megawatt. Insgesamt ist der Ausbau der Windenergie nach dem Jahr 2017 eingebrochen.

Rund 80 Prozent der neu gebauten Windanlagen entfielen dabei auf vier Bundesländer: Schleswig-Holstein, Nordrhein-Westfalen, Brandenburg und Niedersachsen. In den Stadtstaaten Berlin, Hamburg und Bremen entstanden keine neuen Windräder, aber auch die großen Flächenstaaten Bayern (9 Stück) und Baden-Württemberg (21 Stück) haben nur einen sehr geringen Anteil an den neuen Anlagen.

»Das macht deutlich, dass hier noch viel passieren muss«, sagte BWE-Präsident Hermann Albers. Gerade in Bayern und Baden-Württemberg gebe es eine große Nachfrage der Industrie nach erneuerbarer Energie. »Wir befürchten eine Versorgungslücke, wenn nicht die Ministerpräsidenten sich aktiv zum Ziel des Flächenausbaus der Bundesregierung von zwei Prozent bekennen«, sagte Albers.

Insgesamt sehe sich die Windbranche trotz des »ambitioniertesten Pakets zur Klimagesetzgebung, das es in Deutschland je gab«, weiterhin mit altbekannten Hindernissen konfrontiert. So hätten sich die notwendigen Genehmigungsverfahren in den vergangenen fünf Jahren um 60 Prozent verlängert, zudem müsse die Rechtssicherheit der Genehmigungen verbessert werden. Auch die Bereitstellung von Flächen laufe noch immer nicht »mit der gebotenen Dringlichkeit«.

»Der politische Wille ist da, die Ausbauziele wurden angepasst, aber es hakt weiterhin an den für den Zubau so wichtigen richtigen Rahmenbedingungen und deren konsequenter Anwendung«, sagte VDMA-Geschäftsführer Dennis Rendschmidt… weiterlesen

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