6,7 Millionen Euro für „Allgäuer Moorallianz“

6,7 Millionen Euro für „Allgäuer Moorallianz“
Bundesumwelt- und Verbraucherschutzministerin Steffi Lemke, die Präsidentin des Bundesamtes für Naturschutz (BfN), Sabine Riewenherm, und der Bayerische Staatsminister Thorsten Glauber haben zum Auftakt der Verlängerung des Naturschutzgroßprojekts „Allgäuer Moorallianz“ Renaturierungsmaßnahmen im Schwindenmoos bei Marktoberdorf im Freistaat besichtigt. Das Leuchtturmprojekt, das im Bundesförderprogramm „chance.natur“ mit insgesamt rund 14 Millionen Euro aus Bundesmitteln finanziert wird, geht für weitere acht Jahre in die Verlängerung.
Das Schwindenmoos ist eines von zahlreichen Mooren im Vorland zwischen Alpenrand und Endmoränen in den Landkreisen Oberallgäu und Ostallgäu, die im Rahmen des Projektes wiedernässt werden.
Lernräume für Kinder
Stefan Tidow, Staatssekretär im BMUV: „Stadtnatur wird für die Stadtentwicklung immer wichtiger. Sie eröffnet die Chance, dass unsere Städte sich besser an die Klimakrise anpassen, einen wertvollen Beitrag für die Artenvielfalt leisten und für ihre Bewohnerinnen und Bewohner gesünder und lebenswerter werden. Mit vom Bundesumweltministerium geförderten Projekten wie dem Naturerfahrungsraum ‚Wilde Welt‘ am Berliner Kienberg zeigen wir, dass mehr Stadtnatur mehr Lebensqualität bedeutet: mit naturnahen Spiel- und Lernräumen für Kinder, aber auch mit besserer Luft und mit einer kühleren Umgebung. Deshalb wollen wir unsere Unterstützung für die Kommunen wie durch den Masterplan Stadtnatur fortsetzen, damit sie die Arten- und Biotopvielfalt stärken können. Deshalb wollen wir mit dem Aktionsprogramm Natürlicher Klimaschutz auch im urbanen Bereich noch breiter in die Umsetzung gehen.“
Lesen Sie auch:
Dr. Alfred Herberg, Fachbereichsleiter am BfN: „Stadtnatur bietet wichtige Erholungs- und Rückzugsorte für Mensch und Natur. Zahlreiche durch das BfN/BMUV geförderten Projekte, wie zum Beispiel das Projekt „Tausende Gärten – tausende Arten“ oder auch die Gewinnerstädte des Naturstadt-Wettbewerbs zeigen bereits vorbildlich, was Kommunen, aber auch Bürgerinnen und Bürger leisten können. Alle diese Projekte führen uns vor Augen, wie viele verschiedene Möglichkeiten es gibt, die Lebensqualität in besiedelten Bereich zu steigern.“
Tagung „Stadtnatur wirkt“
Insgesamt rund 80 Vertreter und Vertreterinnen der Wissenschaft, von Städten, Umweltverbänden sowie Planer und Planerinnen tauschten sich bei der Tagung „Stadtnatur wirkt!“ aus und diskutieren gemeinsam mit Vertreter sowie Vertreterinnen des Sachverständigenrats für Umweltfragen, der Bundesarchitektenkammer, der Wissenschaft und Verbänden und Kommunen, wie sich die positiven Wirkungen von Stadtnatur für die Gesundheit der Menschen und damit zugleich für die Stadtentwicklung stärken lassen. Wichtige Ansätze für eine verbesserte Umsetzung sind hierbei sowohl eine ausreichende personelle Ausstattung der Verwaltung, eine stärkere ressortübergreifende Zusammenarbeit als auch die Schaffung einer stärkeren Verbindlichkeit der landschafts- und freiraumplanerischen Vorgaben.
Hintergrundinformationen
Das seit 2009 laufende 13.811 Hektar umfassende Naturschutzgroßprojekt „Allgäuer Moorallianz“ gehört zu bislang 84 Vorhaben, die der Bund im Rahmen des Programms „chance.natur – Bundesförderung Naturschutz“ gefördert hat bzw. fördert. Die Bundesförderung besteht seit 1979. Seitdem wurden mehr als eine halbe Milliarde Euro an Bundesmitteln für die Sicherung und Entwicklung bundesweit bedeutsamer Landschaftsausschnitte mit einer Gesamtfläche von rund 4.000 Quadratkilometern bereitgestellt.
Das Bundesförderprogramm „chance.natur“ hat zum Ziel, die herausragenden repräsentativen Landschaften Deutschlands zu fördern und zu sichern, wenn akute Gefährdungen vorliegen und weitere zentrale Förderkriterien wie Großflächigkeit, Naturnähe, Repräsentanz und Beispielhaftigkeit erfüllt werden.


