Zuckerkrank durch Umweltbelastungen

Zuckerkrank durch Umweltbelastungen
Foto: Steve Buissinne/PixabayCC/PublicDomain

Zuckerkrank durch Umweltbelastungen

apotheken-umschau.de: Eine ungesunde Ernährung und Bewegunsgmangel werden oftmals im Zusammenhang mit einer Diabetes-Erkrankung genannt. Experten warnen nun jedoch auch vor einem erhöhten Erkrankungsrisiko durch Umweltschadstoffe

Wie kann es sein, dass sich die Zahl der Menschen mit Typ-2-Diabetes seit den 1960er-Jahren von einem Prozent der Bevölkerung bis heute verzehnfacht hat? Es ist schon ein paar Jahre her, da haben sich Professor Wolfgang Rathmann und seine Kollegen am Deutschen Diabetes Zentrum an der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf diese Frage gestellt.

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An den Genen konnte es nicht liegen, weil die sich nicht so schnell verändern. Natürlich war da der zunehmend bewegungsarme Lebenswandel. Und die Ernährung mit überall erhältlichem Fast Food und Fertignahrungsmitteln, die viel Zucker und einfache Kohlenhydrate, aber wenig gesunde Ballaststoffe enthalten. Beides wesentlich mitverantwortlich für den Anstieg. Aber nicht allein, glaubten die Experten. Es lag buchstäblich in der Luft, dass es noch andere Faktoren geben musste.

Untersuchungen an Mäusen

Rathmann und seine Kollegen vermuteten, dass Umweltschadstoffe im Spiel sein könnten. Erste Hinweise gab ein Tierexperiment in den USA. Einige Mäuse wurden zuerst sehr fettreich ernährt, um ein gewisses Diabetesrisiko auszulösen. Dann wurden die Tiere in zwei Gruppen aufgeteilt: Die eine ließ man 24 Wochen lang Luft mit Schadstoffen etwa in der Konzentration einer viel befahrenen Straße atmen. Die andere erhielt sauber gefilterte Luft zum Atmen. Anschließend wurden beide Gruppen untersucht.

Bei den Mäusen mit schlechter Luft hatten sich die Zuckerwerte erhöht, genauso bestimmte Entzündungswerte. Auch ihr Fettgewebe war verändert — „exakt so, wie wir es von Diabetes kannten“, sagt Rathmann: größere Zellen, eingewanderte Immunzellen, mehr Bauchfett. Die Forscher vermuteten, dass Ähnliches auch bei Menschen passiert.

Ironie der Geschichte, dass sie für den Zusammenhang zum Menschen eine viel befahrene Straße überqueren mussten. „Gegenüber unserem Diabetes-Zentrum ist das Düsseldorfer Institut für umweltmedizinische Forschung angesiedelt“, erzählt Rathmann. Dort lief zu der Zeit eine Studie. Bei 1700 Frauen aus dem Ruhrgebiet wurde untersucht, inwiefern Luftschadstoffe das Risiko für eine Bronchitis erhöhten. „Klar, dass wir uns gleich mit Diabetesfragen beteiligen wollten“, sagt der Experte. Entsprechende Fragen wurden der Untersuchung hinzugefügt… weiterlesen

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