Anleger für erstes LNG-Terminal wird eröffnet

Anleger für erstes LNG-Terminal wird eröffnet
ndr.de: In Wilhelmshaven soll heute der bundesweit erste Anleger für die Ankunft von Flüssigerdgas fertiggestellt werden. Begonnen hatten die Arbeiten im Mai. Das erste Schiff soll Mitte Dezember anlegen.
Niedersachsens Wirtschaftsminister Olaf Lies (SPD), die beteiligten Unternehmen und Vertreter von Niedersachsen Ports (NPorts) wollen die Details des Bauwerks am Vormittag auf einer Schiffstour vorstellen. Mitte Dezember soll die „Höegh Esperanza“ an dem LNG-Terminal festmachen, es ist das erste Schiff, das die Bundesrepublik für das Anlanden von LNG gechartert hat. Das Terminal liegt am Jade-Fahrwasser, südlich des Außenhafens von Hooksiel.
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Januar bis März sollen drei Milliarden Kubikmeter fließen
Die Arbeiten an dem LNG-Terminal waren unter anderem deshalb so schnell vorangekommen, weil Genehmigungsverfahren beschleunigt worden waren. Zudem wurde der neue Anleger an einer bereits vorhandenen Seebrücke gebaut. Am 5. Mai war dafür der erste Rammschlag im Beisein von Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) erfolgt. Knapp 200 Tage später ist der Anleger fertig. Dort machen spezielle Schiffe fest, die Flüssigerdgas von Tankern aufnehmen und an Bord wieder gasförmig machen. Dieses Gas wird dann ins Netz eingespeist. Die Leitung des Terminals in Wilhelmshaven hat eine jährliche Kapazität von zehn Milliarden Kubikmetern, von Januar bis März sollen drei Milliarden fließen. Der deutsche Jahresverbrauch von Gas liegt etwa bei 90 Milliarden Kubikmetern.
Weitere schwimmende LNG-Terminals im Bau
Derzeit sind noch drei weitere schwimmende LNG-Terminals in Planung und im Bau – in Stade, Brunsbüttel (Schleswig-Holstein) und Lubmin (Mecklenburg-Vorpommern). Mitte Oktober hatte die Bundesregierung zudem einen Vertrag für das fünfte staatlich gemietete LNG-Terminal geschlossen. Es soll ab Herbst 2023 in Wilhelmshaven eingesetzt werden. Parallel sollen in Wilhelmshaven die Voraussetzungen für ein festes Terminal zur Anlandung von grünem Wasserstoff geschaffen werden.
Umweltminister Meyer zweifelt am Sinn von drei Terminals
Von der „Nordwest-Zeitung“ gefragt, ob ein drittes Terminal überhaupt benötigt werde, sagte Niedersachsens grüner Umweltminister Christian Meyer: „Ich habe erhebliche Zweifel, ob wir so viel fossiles Gas überhaupt brauchen.“ Je eher die erneuerbaren Energien ausgebaut seien, umso schneller sei man unabhängig von fossilen Importen… weiterlesen