Blaues Licht aus Monitoren: Auswirkungen und Gegenmaßnahmen

Blaues Licht: Auswirkungen und Gegenmaßnahmen
Das blaue Licht, welches aus unseren Monitoren, Fernsehern und Smartphones kommt, genießt einen zweifelhaften Ruf. Denn nach Meinungen vieler Experten verhindert es einen erholsamen und tiefen Schlaf und hindert uns sogar am Einschlafen.
Das liegt nicht daran, dass wir unbedingt noch die nächste Folge unserer Lieblingsserie sehen und deshalb nicht schlafen wollen. Was ist aber dran an der Schädlichkeit des blauen Lichts, wie entsteht es und, vor allem: Was können wir dagegen tun?
Darum gibt es blaues Licht
Die Farbe Blau ist bereits im Namen des sogenannten RGB-Spektrums enthalten. Denn Monitore, Fernseher und Smartphone-Bildschirme zeigen uns deswegen hübsche, bunte Bilder an, weil sie die Farben Rot, Grün und Blau miteinander mischen.
Blau ist dabei nicht nur ein wichtiger Bestandteil aller auf dem Bildschirm erscheinenden Farben und Nuancen, sondern auch für die Helligkeit und die Farbtemperatur. Ohne den Farbanteil Blau wären die Darstellungen rot-, grün-, oder gelbstichig. Ganz wegzulassen ist Blau also nicht. Insbesondere die Bildschirme von Smartphones nutzen kühles, blaues Licht, um die Helligkeit zu erhöhen.
Warum hindert uns blaues Licht am Einschlafen?
Zwar wird nach wie vor in der Wissenschaft darum gestritten, wie groß der Einfluss des blauen Lichts auf unser Schlafverhalten wirklich ist. Dennoch gilt als beweisen, dass die Bildschirme das Einschlafen zumindest erschweren.
Das hat biologische Gründe. Während des gesamten Tages produziert unser Gehirn das Schlafhormon Melatonin. Wenn es draußen dunkler wird, steigert dies die Produktion und führt dazu, dass wir müde werden.
Normalerweise erhöht sich die Produktion von Melatonin schon zwei Stunden vor der antrainierten Schlafphase. Sobald jedoch Licht mit einer Wellenlänge von 380 bis 600 Nanometer in unser Auge vordringt, wird die Produktion gehemmt. Dadurch verschiebt sich unser Rhythmus und schon schlafen wir schlechter oder wesentlich später ein.
Blaues Licht ist kurzwellig und in den Wellenlängen um 450 Nanometer unterwegs.
Was können wir tun, um den Effekt zu verhindern?
Die einfachste Art und Weise, mit diesem Phänomen umzugehen ist es, das Smartphone, den Computer oder den Fernseher zwei Stunden vor dem Schlafengehen einfach abzuschalten und nicht mehr wie gebannt hinzuschauen. Jedoch verlockt gerade das Smartphone dazu, es immer wieder in die Hand zu nehmen. Irgendwer wartet vielleicht doch noch auf eine Antwort bei WhatsApp oder wir genießen eine Runde Book of Dead online in unserem Lieblingscasino. Schnell nochmal die Tagesschau checken, die neuesten Börsenkurse oder das neue YouTube-Video angeschaut und schon kann das blaue Licht ungehindert unsere Melatoninproduktion behindern.
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Wer vor dem Schlafengehen nicht auf Automatenspiele online verzichten oder gleich nach der letzten Folge der Lieblingsserie ins Bett gehen möchte, kann heutzutage auf einige Hilfsmittel zurückgreifen. Schon seit dem Jahr 2013 hat der Hersteller Apple in seinen iPhones und iPads ab der iOS-Version 9.3 einen Night-Shift-Modus eingeführt. Dieser lässt sich per Knopfdruck einschalten und reduziert den Blaulichtanteil erheblich. Und auch Android-Nutzer müssen auf diese Funktion nicht verzichten, die Google seit der Version 7.0 im Jahr 2016 anbietet.
Wer noch ein älteres Smartphone nutzt, kann mit der App Twilight nachbessern. Das Programm ist in der Basisversion kostenlos und erlaubt das Erstellen von mehreren Farbprofilen. Wer für die Pro-Variante bezahlt, kann sogar noch mehr aus der App herausholen und genaue Zeitpläne erstellen, die sich an dem eigenen Schlafverhalten orientieren. Und auch moderne Monitore und Fernseher bieten inzwischen die Möglichkeit, das blaue Licht zu reduzieren. Bei einigen Modellen sind diese Funktionen zwar tief in der Menüstruktur versteckt, doch das Lesen der Bedienungsanleitung kann da wahre Wunder bewirken.
Und der Einfluss des blauen Lichtes beschränkt sich nicht auf die Fähigkeit, einen gesunden und erholsamen Schlaf zu bekommen. Laut einiger wissenschaftlicher Studien sind sogar Schäden auf der Netzhaut möglich. Da diese über keinerlei Nerven verfügt, laufen derartige Verletzungen schmerzfrei ab und werden vom Anwender nicht als solche wahrgenommen. Erst ein Besuch beim Augenarzt oder Optiker kann Klarheit bringen.
Die richtige Brille kann Abhilfe schaffen
Skifahrer nutzen, um die extremen Helligkeiten zu vermeiden, Skibrillen mit gelb getönten Gläsern. Diese filtern das blaue Licht raus und haben darüber hinaus noch den Nebeneffekt, dass das Kontrastsehen verstärkt wird und eine höhere Sehschärfe erreicht wird. Und auch für Menschen, die viel und lange an PC-Bildschirmen arbeiten müssen, gibt es auf Nachfrage beim Optiker oder beim Augenarzt entsprechende Brillengläser.
Zudem gibt es die Blaufilter-Modi auch bei den Betriebssystemen Windows 10 von Microsoft und MacOS von Apple. Mit wenigen Klicks kann die entsprechende Einstellung manuell gestartet werden. Selbst automatisch vorgegebene Zeiten können hier aktiviert werden. Wer also viel und lange am Büro-PC arbeitet oder abends noch die ein- oder andere Überstunde machen muss, kann dieses Tool nutzen, um das blaue Licht zu reduzieren. Übrigens: Moderne LED-Raumbeleuchtung ist diesbezüglich unbedenklich. Die meisten Hersteller verwenden warmweißes Licht, welches keinen oder nur einen sehr geringen Blauanteil besitzt.
Charles Hewitt