Corona bringt billigeren und mehr Ökostrom

Corona bringt billigeren und mehr Ökostrom
Grafik: Pixabay CC/PublicDomain

Corona bringt billigeren und mehr Ökostrom

Die Corona-Krise könnte auch positive Folgen haben: Laut Berechnungen von Enervis für das Nachrichtenmagazin Spiegel dürften die Strompreise sinken und gleichzeitig der Ökostromanteil steigen. Demnach fallen „die Preise an der Strombörse EEX um bis zu 7,8 Prozent“. Der Anteil der erneuerbaren Energien an der deutschen Stromversorgung dürfte auf bis zu 45 Prozent steigen“, schreibt dazu spiegel.de.

Noch sind das Prognosen. Deren Grundlage basiere auf Annahmen des Kieler Instituts für Weltwirtschaft (IfW), wonach ein ähnlich starker Einbruch der deutschen Wirtschaftsleistung wie in der Finanzkrise von 2009 möglich sein könne. „Halte die Stresssituation bis Ende Juli an, könnte das deutsche BIP nach IfW-Berechnungen um 8,7 Prozent fallen“, schreibt das Magazin.

Corona führt zum Umbau im Energiemix zugunsten des Ökostroms

Lahmt die Wirtschaft, brauchen Maschinen weniger Strom, weil sie langsamer oder seltener arbeiten. Der Verbrauch sinkt. An der Strombörse sacken die Preise „zwischen 0,97 und 3,10 Euro pro Megawattstunde“ ab, denn die Nachfrage lässt nach, zitiert spiegel.de aus der Enervis-Studie.

Wenn bei dieser sinkenden Nachfrage jedoch die Produzenten von Ökostrom aus Wind, Sonne oder Biomasse ihre Anlagen weiter laufen ließen wie sonst auch, steige prozentual der Anteil der erneuerbaren Energie am Gesamtmix. „Steinkohlekraftwerke dagegen dürften vermehrt aus dem Markt gedrängt werden“, kommentiert das Magazin den Effekt.

Der wirkt auch klimaschützend. Die Kohlendioxid (CO2)-Emissionen dürften, da weniger Kohlekraftwerke bullern, ebenfalls sinken. „Um 12 bis 38 Millionen Tonnen“, berechnen die Experten in der Studie. So hat die Krise doch auch gute Seiten: Deutschland käme seinen Verpflichtungen zuk Klimaschutz näher.

Banken finanzieren weiter kräftig in fossile Energie

Andererseits nämlich investieren – auch deutsche – Banken trotz verbaler Zusagen im Zusammenhang mit dem Pariser Klimaschutzabkommen noch immer Milliarden in den Ausbau fossiler Energieträger. Das enthüllt jetzt die Studie Banking on Climate Change 2020. Seit dem Pariser Vertrag flossen „2,7 Billionen US-Dollar für die 2.100 führenden Kohle-, Öl- und Gasunternehmen“, zitiert energiezukunft aus der Untersuchung. Die wertet dafür unter anderem Erkenntnisse des Rainforest Action Network aus den USA und von Bank Track aus den Niederlanden über 35 global führende privatwirtschaftliche Banken aus Kanada, China, Europa, Japan und den USA aus. Darunter sind auch die Deutsche Bank sowie die Commerzbank.

Ergebnis: „Jährlich gab es mehr Geld für die Fossilindustrie. Waren es 2016 insgesamt 640 Milliarden US-Dollar, lag der Finanzierungsrahmen 2019 bei 736 Milliarden.“

pit

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