Eisschelf in der Ostantarktis zerfällt

Eisschelf in der Ostantarktis zerfällt
Foto: ESA (CC BY-A 3.0 IGO)

Eisschelf in der Ostantarktis zerfällt

Spektrum: In der Ostantarktis, die vom Klimawandel als vergleichsweise wenig betroffen gilt, ist ein Eisschelf von etwa der halben Größe des Saarlandes zerfallen. Satellitenbilder zeigen, dass das zwischen dem Festland und der knapp 50 Kilometer entfernten Bowman-Insel verankerte Conger-Eisschelf etwa um den 15. März herum auseinanderbrach. Die Eisplattform lag in einer Region, die nahezu gleichzeitig von einer extremen Hitzewelle betroffen war, bei der die Temperaturen bis zu 30 Grad Celsius höher lagen als für die Jahreszeit normal. Mit lediglich 1200 Quadratkilometer Fläche war das Eisschelf recht klein, sein Verlust ist jedoch der bedeutendste Kollaps einer solchen Eisplattform seit dem Zusammenbruch des Larsen-B-Schelfeises im Jahr 2002.

Welche Rolle die extrem hohen Temperaturen im März 2022 für den Kollaps der Eisplattform spielen, ist noch unklar. Als die Temperaturrekorde auf der Eiskappe des Südkontinents Schlagzeilen machten, war das Conger-Eisschelf schon verschwunden. Es ist zwar plausibel, dass die von Australien heranströmende Warmluft und die dadurch ausgelöste Schmelze an der Oberfläche der letzte Auslöser war, aber das Ende des Eisschelfs hatte sich schon in den Monaten zuvor angekündigt: Zwischen Januar und März 2022 hatte es bereits die Hälfte seiner Fläche verloren. Weiterlesen…

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