Erstaunliche mikrobielle Vielfalt in Korallenriffen

Erstaunliche mikrobielle Vielfalt in Korallenriffen
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Eine Epische Reise findet erstaunliche mikrobielle Vielfalt in Korallenriffen

Bei der weltweit größte Untersuchung von Pazifischen Korallenriffen haben Wissenschaftler eine verblüffende mikrobielle Vielfalt entdeckt, die alle bisherige Erwartungen übertrifft. Die zwei Jahre dauernde Forschungsreise, bekannt als Tara Pacific Expedition, lieferte Einblicke in die genetische, chemische und mikrobielle Vielfalt der Korallenriffe. Diese monumentale Unternehmung umfasste eine beeindruckende Reise von 100.000 Kilometern, die 249 Orte, darunter Indonesien, Japan und Papua-Neuguinea, abdeckte und über 58.000 Proben von Wasser, Aerosolen, Korallen, Fischen und Plankton sammelte.

Die Ergebnisse der Expedition zeichnen ein besorgniserregendes Bild vom globalen Rückgang der Korallen. Die Forscher schätzen, dass in den letzten 70 Jahren mehr als die Hälfte der weltweiten Korallenbedeckung zusammen mit 60% der damit verbundenen Artenvielfalt verschwunden ist. Die Tara Pacific Expedition hat jedoch auch Hoffnung geschaffen, indem sie eine bisher unbekannte genetische Vielfalt innerhalb der Korallenriffe aufdeckt.

Einblick in die Rolle der Bakterien bei der Gesundheit von Korallen

Das Team, bestehend aus Meereswissenschaftlern, Mikrobiologen und Besatzungsmitgliedern, identifizierte 542.399 DNA-Sequenzen, bekannt als Amplicon Sequence Variants (ASVs), die die genetische Variation von Bakterien darstellen. Pierre Galand, Meeresmikrobiologe an der Universität Sorbonne in Paris, sagt, er sei überrascht gewesen, eine halbe Million Sequenzen an einem Ort zu finden. Laut den Autoren, entsprechen die Daten etwa einem Fünftel der geschätzten Vielfalt aller bakteriellen und archäalen Gemeinschaften auf der Erde.

Eine der während der Expedition durchgeführten Studien konzentrierte sich auf die wichtige Rolle, die Bakterien für die Gesundheit und Funktion von Korallen spielen. Die Forscher untersuchten eine Bakterienfamilie, die häufig mit Korallen in Verbindung gebracht wird.

„Dies deutet darauf hin, dass die Korallen im Laufe der Zeit eine enge Beziehung zu ihren Bakterien entwickelt haben und dass die Bakterien für die Korallen nützlich sind, sagt Galand, der ebenfalls an dieser Studie beteiligt war.

Schutz der Korallenriffe

Die Studie ergab, dass jede Bakterienart eine andere Reihe von Vitaminen und Aminosäuren produziert, die für die Gesundheit und Immunität der Korallen eine wichtige Rolle spielen könnten. Die während der Expedition gesammelten Daten werden Wissenschaftlern helfen, die komplexen Zusammenhänge zwischen physiologischem Stress bei Korallen, mikrobiellen Gemeinschaften und Faktoren wie Wasserqualität und Temperatur zu verstehen.

„Wenn man Antworten auf diese Fragen hat, kann man entschlüsseln, welche Auswirkungen der Klimawandel und anthropogene Stressfaktoren auf die Zukunft der Korallenriffe haben werden“, sagt Serge Planes, ein Meeresökologe an der PSL Universität in Paris und Leiter des Konsortiums.

Durch die Aufdeckung dieser Verbindungen möchten die Forscher Einblicke gewinnen, wie der Klimawandel und anthropogene Belastungen die Zukunft der Korallenriffe beeinflussen werden. Das durch diese außergewöhnliche Expedition gewonnene Wissen wird dazu beitragen, laufende Bemühungen zum Schutz und zur Erhaltung der unersetzlichen Korallenriffe, die weltweit bedroht sind, zu unterstützen. (Quelle: nature.com)

Hier findet man die Veröffentlichung in Nature…

Infos zum Tara Pacific Programm gibt es hier…

hjo

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