Europas Flüsse liegen trocken

Europas Flüsse liegen trocken
Niedrigwasser im Rhein Foto: Markus-Distelrath_PixabayCC_PublicDomain

Europas Flüsse liegen trocken

t-online.de: Millionen von Menschen sind auf das Wasser in Rhein, Loire und Po angewiesen. Doch die anhaltende Dürre reduziert die Lebensadern zu Stein, Sand und Sorgen.

Es ist weder eine Froschplage, noch fließt Blut in Europas Flüssen. Dennoch mutet die anhaltende Dürre an wie eine biblische Plage: Seit Monaten herrscht allerhöchste Waldbrandgefahr, die Landwirte müssen um ihre Ernten fürchten und in einigen der wichtigsten Gewässer der EU fließt teils gar nichts mehr.

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Fotos des Rheins, der französischen Loire und des italienischen Flusses Po verdeutlichen besonders eindrucksvoll, wie präsent die menschengemachte Klimakrise längst auch hier ist. Die Wissenschaft ist sicher: Je stärker sich das Klima erhitzt, desto wahrscheinlicher werden Extremwetter. Dürren sind dabei besonders prominent vertreten; vor allem im Sommer nimmt die Zahl aufeinanderfolgender Trockentage zu.

Für Europas Flüsse, die unverzichtbare Ökosysteme und Transportwege, Fischgründe, Bewässerungsquellen und Kühlsysteme für die Umgebung sind, ist das eine ernste Gefahr. Ein Blick auf ihren Überlebenskampf in Deutschland, Italien und Frankreich.

Wo der Rhein sonst zwischen grünen Ufern durch Deutschland fließt, gibt es seit einigen Wochen neue Sandstrände.

Die Pegelstände an Mittel- und Niederrhein seien „außergewöhnlich niedrig“ heißt es von der Wasserstraßen- und Schifffahrtsverwaltung des Bundes. Am Knotenpunkt Kaub, zwischen Koblenz und Mainz, droht der Pegel am Wochenende so stark zu sinken, dass die Binnenschifffahrt auf dem Rhein zum Erliegen kommt. Schon jetzt dürfen Frachter nur halbvoll beladen sein, damit sie nicht auf Grund laufen.

Auch, wenn die Wettervorhersage für die kommenden zwei Wochen etwas Entspannung verspricht, gibt die Behörde noch keine Entwarnung. „Signifikant“ regnen werde es nicht, die Wasserstände dürften weiterhin auf einem niedrigen Niveau bleiben.

In Kombination mit hohen Temperaturen ist das auch eine Gefahr für Fische und andere Flussbewohner. Denn: Das Wasser wird zu heiß. Im Rhein haben Klimaforscher bis zu 28 Grad gemessen, in den Nebenflüssen sei die Wassertemperatur teils noch höher. An solche Temperaturen können sich viele Tiere kaum mehr anpassen.

Klimaforscher haben mit einer solchen Entwicklung derzeit eigentlich noch nicht gerechnet. Man habe das Problem unterschätzt, sagen beispielsweise die Wissenschaftler am Helmholtz-Zentrum für Umweltforschung. Erst in rund 20 Jahren hätten sie derlei dramatische Dürreperioden als Folge der Klimakrise erwartet. Die Forscher haben nicht damit gerechnet, dass die Trockenperioden in Deutschland bereits jetzt so intensiv und anhaltend sein würden… weiterlesen

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