Falsche Konzepte oder doch besser neue Ansätze

Falsche Konzepte oder doch besser neue Ansätze
Foto: Dimitri Wittmann/Pixabay CC/PublicDomain

Falsche Konzepte oder doch besser neue Ansätze

Kann das denn wirklich wahr sein: Als Ausweg aus der Coronakrise fällt unseren Entscheidern in Wirtschaft und – leider auch – der Politik nichts anderes ein als mit vielen Milliarden „den Konsum anzukurbeln“!? Dabei wissen Ökologen doch, dass Nachhaltigkeit genau hier Anderes verlangt.

Die aktuellen Entscheider aller Couleur sind aber sogar stolz darauf, dass ihnen ein Wurf gelungen sei, der uns „mit Wumms“ wieder auf die alte Bahn bringe – und verdrängen, dass diese doch bloß in einer Sachgasse endet. Sie vergaßen, vorher die Weichen umzustellen. Nur dann wäre die Fahrt Richtung Zukunft möglich. Jetzt droht der „Wumms“ im Crash zu enden oder mit einem Absturz.

Haben sie denn gar nichts gelernt aus dem Dilemma?

Können mehr Konsum und Mehr Ausbeutung uns wirklich retten?

Das ganze Trachten ist geleitet von längst überholten Gedanken: Mehr Konsum, mehr Wirtschaftsleitung, mehr Wettbewerb, mehr Profit, mehr Ausbeutung und – als deren Folge: mehr Ungleichheit und Ungerechtigkeit.

Wollen wir das denn wirklich?

Dieses Denken und Handeln hat uns doch gerade an den Rand gebracht. Dass ein zu lange geleugneter Klimaschutz unsheute kaum noch Zeit lässt zum Umsteuern, dass missachteter Artenschutz mit die Ursache für den Ausbruch von Pandemien sein kann, findet nicht ohne Grund kaum Resonanz in der aktuellen Corona-Debatte. Und statt die Zeit des (von den meisten ja gar nicht gewollten) Stillstands während der Krise zu nutzen, um neue Schlüsse zu ziehen aus der Erkenntnis, wie sich die Natur ohne Verkehr und weltumspannenden Handel, die Verschmutzung und den Lärm erholte, fällt den Getriebenen nichts Besseres ein als auf ein Weiter-so zu drängen und die alten Konzepte noch einmal aufs Neue zu renovieren statt darüber nachzudenken, wie es durchaus auch anders gehen könnte.

Weg zum Glück“: Vielfach von Philosophen und Ökonomen beschrieben
Erich Fromm Foto: Wikimedia CC 3.0/Müller-May

Hinweise darauf gibt es – sogar genug. Den Unterschied zwischen Sein und Haben erklärte Erich Fromm bereits vor Jahrzehnten. Ansätze sind ebenfalls vorhanden: Über das Gemeinwohl dachte schon Aristoteles als einer der frühesten Ökonomen nach und seine modernen Nachfolger entdecken darin den richtigen Weg zum Glück der Menschen.

Jetzt wäre die Zeit, genau darüber ernsthaft nachzudenken. Statt alte Konzepte als Lösungen anzubieten, sollten wir jetzt die vielversprechenden Ideen endlich anpacken und umsetzen.

Das wäre sinnvoller – und zukunftsweisend. Zögern wir also nicht länger.

Gerd Pfitzenmaier

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