Forrest Green RoversErster CO2-neutraler Fußballclub der Welt
Erster CO2-neutraler Fußballclub der Welt
Neben der Corona Pandemie beherrscht aktuell der Klimawandel die Schlagzeilen. Auch dank des Regierungswechsels in den USA schreiben viele Länder aktuell das Ziel der Reduzierung des Ausstoßes von Treibhausgasen ganz oben auf ihre Agenda.
Auch immer mehr Unternehmen, Institutionen und Vereine setzen immer mehr auf Klimaschutz. Experten bemängeln jedoch, dass die Pläne der meisten Beteiligten nicht weit genug gehen. Sie fordern besonders vom Sportbusiness und den Sportstars, die durch die globale Vernetzung und Social Media Millionen von Fans ansprechen können, mehr Engagement. Dass auch Sportvereine nachhaltig handeln und sogar CO2-neutral agieren können, zeigt der englische Fußballverein Forrest Green Rovers.
Beim Klimaschutz ist der Viertligist Spitze
Der kleine Verein aus der Stadt Nailsworth im Westen Englands spielt in der EFL League Two, der vierthöchsten Spielklasse Englands und gilt als erster CO2-neutraler Fußballclub der Welt. Laut Einschätzung von bwin Sportwetten wird der Verein auch nächstes Jahr im Mittelfeld der britischen vierten Liga landen – doch in Sachen Klimaschutz sind die Westengländer einsame Spitze. Dies ist in erster Linie dem Eigentümer und Präsidenten Dale Vince zu verdanken. Der 59-jährige Brite übernahm den Verein in schwierigen Zeiten und drehte das Image des Fußballclubs komplett auf links. Der Gründer eines Unternehmens für „grüne Energie“ berichtete kürzlich in einem Interview mit CBS, dass es gar nicht das Ziel war, klimaneutral zu werden. Vielmehr sei das Konzept nach und nach organisch entstanden.
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Die vielen Maßnahmen, die von den Rovers zur CO2-Reduzierung ergriffen wurden, können Vorbild für größere Vereine sein. Allerdings ist es schwer, diese für die Topclubs in Europa zu adaptieren. Die Umstellung auf vegane Küche im Stadion würde bei manch traditionalistischem Fan schlecht ankommen. Zudem ist es für Vereine mit großen Stadien schwer, diese komplett mit auf dem Vereinsgelände generierter Energie zu versorgen. Auch ein komplett organischer Rasen, wie er im New Lawn, dem Stadion der Rovers liegt, kommt aktuell nicht für die besten Vereine infrage. Auch der Verzicht von Kunstfasern in den Fußballtrikots der Rovers wurde bisher nicht von anderen Profivereinen übernommen.
An vielen kleinen Schräubchen gedreht
Zwar sind viele Dinge, die von den Rovers umgesetzt werden, nicht 1:1 für Spitzenvereine mit Zehntausenden von Fans übernehmbar, doch zeigt der kleine britische Fußballclub sehr gut, dass durch kleine Änderungen an vielen Stellen deutlich nachhaltiger gewirtschaftet werden kann. Da es allerhöchste Zeit ist, sich der Verantwortung für Umwelt und Klima zu stellen und so schnell wie möglich auf nachhaltigeres Handeln zu setzen, sollten sich alle Vereine auf der Welt ein Beispiel an den Rovers nehmen. Es ist dabei nicht entscheidend, sofort drastisch alle Abläufe umzustellen, sondern vielmehr aktiv für einen besseren Umgang mit der Umwelt und den Ressourcen zu werben. Zwar soll Sport unpolitisch sein, doch ist es wichtig, die Botschaft des Klimaschutzes rund um den Planeten zu verbreiten.
Bernhard Holz