„Geld sucht Projekte die langfristig stabil sind“

„Geld sucht Projekte die langfristig stabil sind“
Foto: Grüne Sachwerte

Geld sucht Projekte die langfristig stabil sind“

Als Anlageberater vermittelt und konzipiert Grüne Sachwerte ökologische Geldanlagen in die Energiewende. „Wichtig ist uns, dass alle Beteiligungen und Wertpapiere einen Sachwertbezug aufweisen und keinen Börsenschwankungen unterliegen“, betont das Unternehmen. Im Interview mit globalmagazin erklärt Geschäftsführer Michael Horling, wie das auch in Zeiten von Corona möglich ist.

Viele Unternehmen betonen jetzt, dass beim Neuanschub der Ökonomie Nachhaltigkeit und Klimaschutz Vorrang haben soll: Wie sicher sind Sie sich, dass dies gelingen kann?

Michael Horling Foto: Grüne Sachwerte

Michael Horling: Wenn man der Automobil-Industrie und Herrn Altmaier lauscht, kommen Zweifel. Den „Selbsterhaltungstrieb“ von Unternehmen und Branchen mit überholtem Konzept kann ich nachvollziehen, aber von Seiten der Politik sollte klar sein, dass mit milliardenschweren Maßnahmen nur zukunftsgerechte Investitionen ausgelöst werden dürfen, die den Klimazielen nicht widersprechen. Die meisten Menschen und viele Unternehmen haben dies aber verstanden, und müssen dies auch öffentlich deutlich machen.

Wird das aber auch gelingen?

Auch die EU-Spitzenpolitiker sowie Bundeskanzlerin Merkel betonen die Notwendigkeit „grüner“ Finanzmaßnahmen. Diese sind einfach auch am logischsten und rechnen sich kurz- wie langfristig – daher bin ich generell positiv gestimmt in dieser Frage.

Bei wem (oder bei was) ist auch Skepsis angebracht?

Bei Unternehmen, die schon vor der Corona-Pandemie in schlechter Verfassung waren und sich nun mit Staatshilfe oder sogar Anlegergeldern „über Wasser halten wollen“: Hier müssen gerade private Anleger vorsichtig sein…

Was sollten Investoren da machen?

Fragen und prüfen: Welche Sektoren sind betroffen, welche sind stabil? Gute Beratung hilft, und im Bereich ökologischer Geldanlagen kann man dann herausarbeiten, dass beispielsweise eine Anleihe eines Projektierungsunternehmens höhere Risiken aufweist, als eine Projektanleihe mehrerer laufender Solarparks, die von der Pandemie gar nicht beeinflusst werden.

Wird nach dem Lockdown überhaupt noch Geld vorhanden sein, das Investoren in „grüne“ Anlagen setzen?

Wenn man sieht, wie viel Geld aktuell allerseits von staatlicher Seite bereitgestellt wird, stellt sich diese Frage nicht. Und auch auf Seiten privater Investoren und Anlegern ist deutlich mehr Kapital vorhanden, als de facto überhaupt in Umweltprojekte investiert werden kann. Das Geld „sucht“ ja quasi international nach Projekten, die langfristig stabil wirtschaften können…

Das muss Sie und Ihre Branche doch freuen…

Klimaschutzprojekte und Erneuerbare Energien wird leider von staatlicher Seite nicht ausreichend Platz eingeräumt. Es werden einfach zu wenige neue Projekte zugelassen. Zumal wir etwa. bei Erneuerbaren Energien zum Ersatz klimaschädlicher fossiler Kraftwerke ja von rentablen Investitionen sprechen, die lukrativ sind, Jobs schaffen und gleichzeitig das Klima schonen.

Foto: Grüne Sachwerte

Sie sprechen Verzögerungen beim Ausbau der Erneuerbaren an: Warum wird das so sein und wen trifft das und wen nicht (so sehr)?

Die Solarbranche ist global vernetzt, die Produktion der Module und weiterer Komponenten größtenteils in Asien. Produktion und Lieferketten wurden teilweise unterbrochen, sodass Lieferengpässe hier und da entstanden sind. Aktuell scheint sich dies jedoch auch wieder zu lösen – im Zweifel muss man halt mal auf einen anderen Modulhersteller ausweichen.

In der Windbranche sind Bau- und Lieferprozesse enger getaktet, und anscheinend doch auch keine großen Probleme in der Breite aufgetreten. Was jedoch sichtbar wird, sind die Verzögerungen bei dringendem Reformbedarf der Gesetzgebung: Die Bundesregierung wird von der Corona-Pandemie getrieben, weitere Projekte werden verzögert. Die Regierung hat sich verpflichtet, den 52-Gigawatt-Deckel abzuschaffen, tut dies aber einfach nicht.

Was heißt das für diese Branchen?

Viele Solarunternehmen, deren Projekte, Mitarbeiter und Kunden sind davon kurzfristig enorm betroffen, sogar stärker als durch Corona selbst. Hier muss dringend gehandelt werden!

Können auch Kleinanleger (ab wie viel Euro) ihr Geld in grüne Anlagen investieren?

Die Energiewende wird von der Bevölkerung in ihrer ganzen Breite getragen, die Zustimmung zu Solarenergie und auch Windkraft ist generell hoch. Wir bieten natürlich auch Geldanlagen mit überschaubaren Beträgen an, teils ab 5.000 Euro – dazu gibt es bei Grüne Sachwerte ein umfangreiches persönliches Informations- und Betreuungsangebot für unsere Anleger. Bei geringeren Beträgen existieren im Internet Crowdinvestment-Angebote. Hier allerdings ohne Beratung und – meiner Erfahrung nach – oft mit höheren Risiken. Ernsthafte (ökologische) Investments benötigen schon Zeit, und auch einen gewissen Kapitaleinsatz.

pit

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