Holzspielzeug: pädagogisch und für die Umwelt gut

Holzspielzeug: pädagogisch und für die Umwelt gut
Foto: Kollaxo

Holzspielzeug: pädagogisch und für die Umwelt gut

Bauklötze sind nicht nur ein genial einfaches Spielzeug, sondern ein wertvolles Werkzeug für die ganzheitliche Entwicklung von Kindern. Am besten selbstgemacht und mit Holz aus PEFC-zertifizierter, nachhaltiger Forstwirtschaft. Das geht sogar als eigenes Bastelprojekt. Ein vollausgestatteter Bastelkeller ist nicht nötig.

Spielen ist viel mehr als reine Freizeitgestaltung. Im Spiel erkunden und begreifen Kinder sich selbst und ihre Umwelt. Kinderspielzeug gibt es schon seit sehr langer Zeit: Archäologische Funde aus der Steinzeit haben gezeigt, dass Kinder mit geformten Knochen und Steinen spielten. Seit dem Mittelalter werden Spielzeuge oft aus Holz gefertigt – und es gilt bis heute als ideales Material für Kinderspielzeug.

Bauklötze – ein genialer Klassiker unter den Spielzeugen

Das Spielen mit Bauklötzen ist Freizeit und Versunkensein, kann aber noch viel mehr sein: Bauklötze regen
die Fantasie und Kreativität an, da Kinder ihre ganz eigenen Welten erschaffen. Die Möglichkeiten sind
fast unbegrenzt und reichen vom Figurenlegen, dem Aufstapeln der Klötze zu Türmen bis hin zum Drapieren einer umzäunten Weide für die Plüschtiere. Ohne großen Aufwand können immer wieder neue
Spielwelten gebaut oder bestehende ergänzt werden. Jüngere Kinder probieren sich mit eher einfachen
Konstruktionen aus, während es bei älteren Kindern schonmal komplexere Gebilde sein können. Beim
gemeinsamen Spielen mit Bauklötzen lernen Kinder außerdem zu teilen, zusammenzuarbeiten und zu
kommunizieren, was sich positiv auf ihre sozialen Kompetenzen und Teamfähigkeit auswirkt.

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Bei der Wahl des Holzes sollte man bedenken, dass nicht alle Hölzer für das Basteln von Kinderspielzeug
geeignet sind: Eiche ist zwar sehr stabil und haltbar, enthält jedoch Tannine, die hautreizend wirken
können. Außerdem ist sie wegen ihrer Festigkeit relativ schwer zu bearbeiten. Nadelhölzer wie Kiefer und
Fichte splittern leicht und können so zu Verletzungen führen. Eibenholz ist wegen der enthaltenen Taxine
giftig und deshalb für Kinderspielzeug ungeeignet. Gut eignen sich hingegen Buchenholz, Birkenholz,
Ahornholz oder Erlenholz.

In Sachen Holzherkunft ist man mit Holz, welches das Siegel der Waldschutzorganisation PEFC
Deutschland e.V. trägt, auf der sicheren Seite. Das Siegel bestätigt, dass das Holz aus nachhaltig
bewirtschafteten Wäldern gewonnen wurde und nicht aus Raubbau oder illegalem Holzeinschlag stammt.
Für die folgende DIY-Anleitung eignen sich zertifiziertes Holz aus dem Fachhandel, Holzabschnitte vom
vorherigen Bastelprojekt oder Holzreste vom Schreiner aus der Nachbarschaft.

Benötigte Materialien und Werkzeuge:
  • Kantholz (z.B. Buche oder Birke, z.B. 4×4 oder 6×6 cm)
  • Säge mit dünnem Sägeblatt (z.B. Feinsäge oder japanische Zugsäge)
  • eventuell Sägelehre und Schraubzwinge
  • Schleifpapier (verschiedene Körnungen, z.B. 60er und 120er)
  • Buntlack auf Wasserbasis (optional, für farbige Klötze) oder Holzöl oder -wachs (immer auf
    ausdrückliche Eignung für Kinderspielzeug achten!)
  • Lineal und Bleistift
Schritt 1: Klötze vorzeichne

Mit Lineal und Bleistift die spätere Form der Klötze auf dem Holz vorzeichnen. Neben quadratischen
Klötzen sind auch rechteckige Bauklötze wunderbar zum Spielen geeignet.

Schritt 2: Sägen

Nun entlang der vorgezeichneten Schnittlinien mit der Säge vorsichtig die einzelnen Klötze vom Kantholz
herunterschneiden und dabei auf den richtigen Winkel des Sägeblattes achten. Leichter geht es mit einer
Sägelehre: Das Kantholz vor dem Sägen hineinlegen und die Schnittlinie mit den Führungsschlitzen der
Sägelehre in Deckung bringen. Gut festhalten oder mit einer Schraubzwinge fixieren. Diese Methode eignet sich auch, um das DIY-Projekt mit Kindern zusammen umzusetzen.

Schritt 3: Abschleifen

Nun mit Hilfe des Schleifpapiers alle Kanten und eventuell beim Sägen entstandene Splitter abschmirgeln.
Hierzu zunächst das grobe Schleifpapier (60er Körnung) und dann das feine Schleifpapier (120er Körnung)
verwenden.

Schritt 4: Bemalen

Die Bauklötze können „roh“ und unbehandelt bleiben. So entwickeln sie mit der Zeit eine gewisse Patina
und das Wärmende und Handschmeichelnde des Holzes kommt gut zur Geltung. Besser geschützt – etwa,
wenn es zum Spielen mal ins feuchte Gras geht – sind die Bauklötze durch eine Behandlung mit Holzöl
oder Holzwachs. Besonders kreativ ist es, die Klötze bunt mit für Kinderspielzeug geeigneten Farben zu
bemalen. Muster, Zahlen und Buchstaben können dabei mit Hilfe von Kreppklebeband oder Schablonen
aufgebracht werden. Vor dem Spielen gut trocknen lassen und nochmal auf Splitter überprüfen!

Variante für Ältere und Junggebliebene: Wikingerschach

Kubb, auch bekannt als „Wikingerschach”, ist ein Geschicklichkeitsspiel, das auf Rasen gespielt wird und
seinen Ursprung in Schweden hat. Es wird von zwei Mannschaften gespielt, die versuchen, die Holzklötze
(Kubbs) der gegnerischen Mannschaft mit Wurfhölzern umzuwerfen.

Ein klassisches Kubb-Spiel besteht aus den folgenden Elementen:
  • 1 König: etwa 9×930 cm
  • 10 Kubbs: wtwa 7x7x15 cm
  • 6 Wurfstäbe: Durchmesser etwa 4,5 cm, Länge 30 cm
  • 4 Stäbe zur Markierung des Spielfelds: Durchmesser etwa 2 cm, Länge 30 cm
    Diese werden nach dem gleichen Prinzip, wie oben die Bauklötze, vorgezeichnet, gesägt, geschliffen und nach Lust und Laune bemalt. Spielanleitungen lassen sich gut im Internet finden.

Viel Vergnügen beim Basteln und Spielen!
Formaler Hinweis für Heimwerker: Die in diesem Artikel enthaltenen Informationen wurden sorgfältig
und nach bestem Wissen erstellt. Eine „Gelinggarantie“ kann jedoch nicht gegeben werden, die
Durchführung erfolgt auf eigene Gefahr und es können keine Haftungsansprüche daraus abgeleitet
werden.

Kristina Menzel

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