Klima-Ranking: Deutschland steigt auf
Klima-Ranking: Deutschland steigt auf
zeit.de: Im neuen Klimaschutz-Index dreier Umweltorganisationen belegt Deutschland Rang 13 von 64. An der Spitze stehen skandinavische Länder. Auf einem 1,5-Grad-Pfad ist niemand.
Deutschlands Klimaschutzbemühungen haben sich im internationalen Vergleich Expertinnen und Experten zufolge zuletzt etwas verbessert. Im Klimaschutz-Index 2022 (PDF) mehrerer Nichtregierungsorganisationen liegt die Bundesrepublik auf Rang 13 von 64 und damit so gut wie seit acht Jahren nicht mehr (Vorjahr: Platz 19). Die Rangliste haben die Umweltschutzorganisationen Germanwatch, NewClimate Institute und Climate Action Network auf der Weltklimakonferenz in Glasgow vorgestellt.
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Verglichen werden darin die Bemühungen der größten Verursacher von CO2-Emissionen, ihren Ausstoß des Treibhausgases zu drosseln. Zudem wird bewertet, inwieweit die Staaten auf dem richtigen Pfad sind, das 2015 in Paris vereinbarte Klimaziel zu erreichen – also die Erderwärmung möglichst auf 1,5 Grad im Vergleich zum vorindustriellen Zeitalter zu begrenzen.
In dem Index belegen Dänemark, Schweden und Norwegen die Ränge vier bis sechs – vor allem dank großer Fortschritte beim Ausbau erneuerbarer Energien und guter Klimapolitik. Die Plätze eins bis drei blieben erneut frei, „da sich noch kein Land tatsächlich auf einem 1,5-Grad-Pfad befindet“, schreiben die Autorinnen.
Zur Klimapolitik Deutschlands sagte Mitautor Jan Burck von Germanwatch, die Politik habe noch keine ausreichende Antwort auf die Frage gegeben, wie man seine Klimaziele tatsächlich erreichen wolle. Deutschland werde mit den bisher beschlossenen Klimaschutzmaßnahmen seine gesetzlich vorgeschriebenen Ziele für 2030 „krachend verfehlen“, sagte Burck. Es sei die „Feuerprobe“ für die neue Bundesregierung, ob sie mit einem Sofortprogramm die Weichen umstellt.
Thea Uhlich von Germanwatch sagte, unter der neuen Bundesregierung brauche es gleich zum Start ein 100-Tage-Programm: „Dazu gehört der Kohleausstieg bis 2030, ein Turbo für den Ausbau der erneuerbaren Energien und dringend Emissionssenkungen endlich auch im Verkehrsbereich – etwa durch ein verändertes Dienstwagenprivileg.“
Laut dem Bericht hat eine Reihe ambitionierter Staaten in der Kategorie Klimapolitik inzwischen entschlossen den Pfad zur Klimaneutralität eingeschlagen. Neben Skandinavien sind dies demnach vor allem Marokko, die Niederlande, Portugal und Frankreich. Am Ende der Tabelle findet sich Australien mit der schlechtestmöglichen Wertung – noch hinter Brasilien und Algerien. Auch fünf EU-Staaten befinden sich bei der Klimapolitik in der untersten Kategorie: Bulgarien, Ungarn, Polen, Rumänien und Tschechien… weiterlesen