Klimabericht 2022: Düstere Ergebnisse für Europa

Klimabericht 2022: Düstere Ergebnisse für Europa
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Klimabericht 2022: Düstere Ergebnisse für Europa

Die Ausgabe 2022 des gemeinsamen Berichts der Weltorganisation für Meteorologie (WMO) und des Copernicus Climate Change Service (C3S) enthüllt alarmierende Erkenntnisse über den Zustand des Klimas in Europa im vergangenen Jahr. Europa erwärmt sich dabei schneller als jede andere WMO-Region, und dieser Trend hat sich seit den 1980er Jahren verdoppelt, was den globalen Durchschnitt betrifft. Besonders besorgniserregend sind die dramatischen Folgen dieser Erwärmung.

Rekordtemperaturen und verheerende Hitzewellen

Das Jahr 2022 verzeichnete in Europa die zweit- bis viertwärmsten Durchschnittstemperaturen seit Beginn der Aufzeichnungen. Für viele Länder in West- und Südwesteuropa war es sogar das wärmste Jahr überhaupt. Der Sommer 2022 setzte neue Maßstäbe und war der heißeste seit Beginn der Aufzeichnungen. Mehrere außergewöhnliche Hitzewellen trafen Europa, von denen die schlimmste Mitte Juli auftrat. Rekordverdächtige Temperaturen wurden an vielen Orten gemessen, einschließlich einer historischen 40°C-Marke im Vereinigten Königreich.

Verheerende Folgen für Mensch und Natur

Die Klimaerwärmung hatte verheerende Auswirkungen auf Europa. Allein im Jahr 2022 wurden über 16.000 Todesfälle aufgrund schwerwiegender Wetter- und Klimaereignisse gemeldet, wobei 99,6 % dieser Opfer Hitzewellen zugeschrieben werden. Die Klimakrise hat sich somit zu einer unmittelbaren Bedrohung für die Gesundheit und Sicherheit der Menschen entwickelt.

(a) Jährliche durchschnittliche Anomalie der Oberflächenlufttemperatur (°C) über Europa für 1900-2022, unter Verwendung von Daten aus sechs Datensätzen (nur für Land), und (b) für 2022 aus der ERA5-Reanalyse, im Vergleich zum Referenzzeitraum 1991-2020. Quelle: (a) WMO. Anmerkung: HadCRUT5, Berkeley Earth, NOAAGlobalTemp und GISTEMP beruhen auf In-situ-Beobachtungen. ERA-5 und JRA-55 sind Reanalysedatensätze. (b) ERA5-Reanalyse von Copernicus Climate Change Service (C3S)/Europäisches Zentrum für mittelfristige Wettervorhersage (ECMWF)

Ozeane als Brennpunkt

Die Küstengebiete Europas blieben von den Klimaauswirkungen nicht verschont. Die Meeresoberflächentemperaturen im Nordatlantik erreichten im Jahr 2022 Rekordwerte seit Beginn der Aufzeichnungen. Hitzewellen beeinflussten große Teile der Meere in der Region, besonders auffällig im östlichen Mittelmeer, in der Ostsee, im Schwarzen Meer und in der südlichen Arktis. Hier war die Erwärmung der Meeresoberfläche mehr als dreimal so hoch wie der globale Durchschnitt.

Der Bericht wurde auf der 6. Europäischen Konferenz zur Anpassung an den Klimawandel (ECCA2023) in Dublin vorgestellt und unterstreicht die drängende Notwendigkeit, umfassende Maßnahmen zur Eindämmung der Klimakrise zu ergreifen. Europa steht vor einer akuten Herausforderung, die nicht nur das Klima, sondern auch die Zukunft der Menschen und der Umwelt betrifft.

Positiver Wandel im Energiesektor

Der neueste Klimabericht der Weltorganisation für Meteorologie (WMO) hat aber auch positives zu berichten. Er hebt ermutigende Fortschritte im Energiesektor hervor. In der Europäischen Union (EU) wurde erstmals mehr Strom aus Wind- und Solarenergie erzeugt als aus fossilem Gas. Im Jahr 2022 trugen erneuerbare Energien 22,3 % zur EU-Stromerzeugung bei, während fossiles Gas bei 20 % lag. Dieser Trend unterstreicht die Bedeutung nachhaltiger Energiequellen und zeigt, wie die EU ihre Abhängigkeit von fossilen Brennstoffen verringert. WMO-Generalsekretär Professor Petteri Taalas betonte, dass dies einen wesentlichen Beitrag zur Klimaneutralität und zur Bekämpfung des menschengemachten Klimawandels darstellt. Klimadienstleistungen spielen eine Schlüsselrolle bei der Anpassung von Energiesystemen an Klimaänderungen und fördern die Energieeffizienz.

Den ausführlichen Bericht gibt es hier… (englisch)

hjo

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