Mehr Wölfe in Deutschland

Mehr Wölfe in Deutschland
Foto: pixel mixer/Pixabaycc/PublicDomain

Mehr Wölfe in Deutschland

zeit.de: Seit 1998 gibt es wieder Wölfe in Deutschland – vor allem in größeren Flächenstaaten. Mehr als 1.100 Wölfe sollen es inzwischen sein. Ihr Hauptfeind ist nicht der Mensch.

Der Wolf breitet sich seit seiner Rückkehr nach Deutschland im Jahr 1998 weiter aus. Zu diesem Ergebnis kommen das Bundesamt für Naturschutz (BfN) und die Dokumentations- und Beratungsstelle des Bundes zum Thema Wolf. Demnach stieg die amtlich bestätigte Zahl der Wolfsrudel im Untersuchungszeitraum 2021/2022 (1. Mai bis 30. April) bundesweit auf 161 (Vorjahr 158). Die Zahl der Wolfspaare legte demnach auf 43 (Vorjahr 35) zu, die Zahl der Einzelwölfe blieb mit 21 (Vorjahr 22) annähernd konstant.

Die meisten Wolfsrudel lebten dem Bericht zufolge in Brandenburg (47), gefolgt von Niedersachsen (34) und Sachsen (31). Im einwohnerstärksten Bundesland Nordrhein-Westfalen waren es zwei Rudel.

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Bundesweit wird die nachweisbare Zahl der Wölfe in den bekannten Wolfsgebieten für den Untersuchungszeitraum auf 1.175 beziffert, wobei der Gesamtbestand unter anderem wegen der viele Kilometer weiten Wanderungen der Tiere nicht seriös benannt werden kann. Es gibt auch keine Vergleichszahl zum Vorjahr.

„Das ist ein natürliches Wachstum und ein etwas geringerer Anstieg als in den Vorjahren“, sagte die Leiterin des Fachgebietes zoologischer Artenschutz beim BfN, Sandra Balzer. Grundlage der Zahlen sind laut BfN-Präsidentin Sabine Riewenherm Erhebungen der Länder mit wissenschaftlich abgesicherten Nachweisen etwa durch Genspuren und Kamerafallenbilder.

148 Wölfe wurden dem Bericht zufolge in dem erfassten Zeitraum tot gefunden. Die meisten davon (102) starben bei Verkehrsunfällen. 13 Wölfe wurden illegal, unter Missachtung des Tierschutzgesetzes getötet.

https://youtu.be/hsJrsFMOIP0
Hunderte Angriffe auf Nutztiere

Für öffentliche Diskussion über den streng gegen Abschuss geschützten Wolf sorgen immer wieder Attacken auf Nutztiere, vor allem auf Schafe und Ziegen. Im Jahr 2021 wurden insgesamt 975 Angriffe von Wölfen mit 3.374 verletzten, vermissten oder getöteten Nutztieren gemeldet. Im Vorjahr waren es 942 Attacken.

Für die Nutztierhalter gibt es in Deutschland in fast allen Bundesländern mit etablierten Wolfsvorkommen staatliche Zuschüsse für den Herdenschutz. Empfohlen werden etwa 1,20 Meter hohe Elektrozäune und – je nach Einzelfall – auch Hütehunde. Bundesweit seien dafür 2021 gut 16,6 Millionen Euro ausgegeben worden, heißt es in dem Bericht. Außerdem zahlten Behörden 2021 knapp eine halbe Million Euro Schadenersatz an Eigentümer von Nutztieren.

Bundesamt lehnt allgemeine Bejagung ab

Ein flächendeckender Herdenschutz sollte möglichst vorbeugend erfolgen, bevor Wölfe sich an das Reißen von Schafen und Ziegen oder sogar kleineren Rindern und Fohlen als vermeintlich „leichte Beute“ gewöhnen, rät das Bundesamt. Eine allgemeine Bejagung von Wölfen ist dagegen aus Sicht der Fachleute keine geeignete Maßnahme gegen Nutztierschäden… weiterlesen

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