Nachhaltige Handynutzung: Gemeinsam gefordert

Nachhaltige Handynutzung: Gemeinsam gefordert
Foto: Pixabay CC/PublicDomain

Nachhaltige Handynutzung: Gemeinsam gefordert

Das Handy ist unser alltäglicher Begleiter und ein vielseitiges Werkzeug vom Banking bis zum Entertainment. Dass Smartphones unabhängig vom Hersteller in puncto Nachhaltigkeit einige Herausforderungen mit sich bringen, wird von Nutzern gerne in den Hintergrund gedrängt. Bereits beim Kauf und der Auswahl des geeigneten Tarifs lässt sich jedoch mit kleinen Entscheidungen mehr für einen nachhaltigen und bewussten Umgang mit dem Handy tun.

Smartphones – unverzichtbar und wenig nachhaltig

Moderne Handys verbinden eine energieaufwendige Produktion mit dem Einsatz teils knapper und wertvoller Ressourcen. Mit der Ökodesign-Verordnung auf europäischer Ebene, die ab 2025 in Kraft tritt, wird die Nachhaltigkeit von Handys und weiteren Geräten noch einmal gefördert. Diese sollen zukünftig länger haltbar sein und Anreize schaffen, ältere Modelle durch ein Recycling in den Wertkreislauf zurückzuführen.

Die Notwendigkeit solcher politischen Maßnahmen zeigt, dass bislang freiwillig wenig nachhaltig mit Handys und Tablets umgegangen wurde. Gerade weil der Endverbraucher alleine an die eigene Nutzung denkt und nur in diesem Bereich nachhaltig handeln kann, wird wenig über den Aufwand in der Produktion und die benötigten Ressourcen nachgedacht. Oder diese als Faktoren gerne verdrängt, wenn in das neueste, leistungsfähige Modell der Lieblingsmarke investiert wird.

Lesen Sie auch:
Engagement auf Unternehmensseite nicht ausreichend

Da gerade jüngere Kunden zunehmend auf Nachhaltigkeit beim Kauf achten, ist bereits in den vergangenen Jahren ein größeres Bewusstsein seitens der Hersteller entstanden. Allerdings gibt es große Unterschiede, wie dieses konkret ausgelebt wird. So lassen sich online Rankings der Handy-Hersteller mit ihren Bemühungen finden, Handys und Tablets möglichst umweltfreundlich zu produzieren und diese zu recyceln.

Allerdings sollte kein Handynutzer den Herstellern den „schwarzen Peter“ zuschieben und nicht an die eigenen Vorlieben bei Kauf und Nutzung des Smartphones denken. Mit einfachen Mitteln, beispielsweise dem längeren Vertrauen auf das gleiche Modell anstatt eines Neukaufs, lässt sich indirekt ein Beitrag gegen die Wegwerfgesellschaft leisten. Dies kann konkret bei der Auswahl des nächsten Handyvertrags berücksichtigt werden.

Nachhaltige Auswahl von Handy und Tarif

Eine sinnvolle Möglichkeit ist es, sich für einen Handyvertrag ohne Handy mit ausreichend Datenvolumen zu entscheiden. Dieser gibt die Freiheit, ein älteres Modell über Jahre hinweg zu nutzen, ohne auf die tariflichen Vorteile einer Vertragsbindung verzichten zu müssen. Sollte die gewählte Bandbreite doch nicht ausreichen, ist ein Upgrade des Tarifs im Regelfall möglich. Dies erspart einen Tarifwechsel oder den Erwerb einer neuen SIM-Karte, der auch zulasten der Umwelt ginge.


Mit einem Vertrag ohne Handy sind alle Freiheiten gegeben, sich für ein bestimmtes Modell zu entscheiden. Dies kann beispielsweise von einem bewusst nachhaltigen Hersteller stammen, der für einen Vertragsabschluss nicht mit den großen Telekommunikationskonzernen kooperiert. Zwar kostet eine direkte Handy-Anschaffung mehr, als wenn dieses Teil eines Vertrags wäre. Genau hierdurch steigt jedoch das Bewusstsein für einen echten „Wertgegenstand“, mit dem bewusster umgegangen wird und der das kommunikative Leben länger begleiten soll.

Bewusstsein im Alltag oft gering

Ob Wasserverbrauch oder die Verschwendung von Lebensmitteln, das Interesse an Nachhaltigkeit ist je nach Generation und Lebensbereich unterschiedlich ausgeprägt. Da nahezu jeder Mensch heutzutage ein Handy besitzt und diese als Neumodelle schnell viele Hundert Euro kosten, ist eine bewusste Auseinandersetzung mit dem Thema gerade hier wichtig. Umso mehr, wenn durch eine kluge Vertragswahl ohne zugehöriges Handy ein indirekter Beitrag zur Nachhaltigkeit im Alltag geleistet wird.

Ben Reichert

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

This site uses Akismet to reduce spam. Learn how your comment data is processed.