Nur ein Kontinent erfüllt WHO-Feinstaubwerte

Nur ein Kontinent erfüllt WHO-Feinstaubwerte
Foto: Pixabay CC/PublicDomain

Nur ein Kontinent erfüllt WHO-Feinstaubwerte

spiegel.de: Orte mit einer geringen Feinstaubbelastung sind rar. Eine Auswertung zeigt nun: Nur sieben Länder erfüllten 2024 den von der WHO empfohlenen Grenzwert. Doch es gibt auch gute Nachrichten.

Feinstaub verursacht jedes Jahr etliche frühzeitige Todesfälle. Ein jährlicher Bericht  des Schweizer Technologieunternehmens IQAir , das weltweit die Luftqualität überwacht, zeigt nun: Nur sieben Länder erfüllten im vergangenen Jahr den jährlichen PM2,5-Grenzwert der Weltgesundheitsorganisation WHO. Dabei handelt es sich um Australien, Bahamas, Barbados, Estland, den Karibikstaat Grenada, Island und Neuseeland.

Als PM2,5 werden Feinstaubpartikel mit einem Durchmesser von weniger als 2,5 Mikrometern (tausendstel Millimetern) bezeichnet. Für die mittlere jährliche Belastung gilt ein Richtwert von 5 Mikrogramm pro Kubikmeter Luft.

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Die Partikel gelten als besonders gesundheitsschädlich. Sie können beim Einatmen tief in die Lunge und von dort aus auch in den Blutkreislauf gelangen. Im Körper können sie etwa das Risiko für Herz-Kreislauf- und Atemwegserkrankungen wie Asthma und Lungenkrebs erhöhen. Weltweit hat die Feinstaubbelastung einer Studie zufolge allein zwischen 1980 und 2020 rund 135 Millionen vorzeitige Todesfälle verursacht.

Städte werden sauberer

Der vorangegangene Bericht zeigt eine ähnliche Bilanz: Auch 2023 erfüllten nur sieben Länder den Grenzwert. Allerdings verzeichnet IQAir auch Fortschritte. 17 Prozent der analysierten Städte erfüllten im vergangenen Jahr den jährlichen WHO-Richtwert – 2023 waren es noch neun Prozent gewesen. »Es bleibt jedoch noch viel zu tun, um die Gesundheit der Menschen, insbesondere der Kinder, zu schützen«, heißt es in einer Mitteilung. Die sauberste Großstadt war mit einer PM2,5-Konzentration von 1,1 µg/m3 im Jahresdurchschnitt Mayaguez in Puerto Rico.

Indes überschreiten die Länder mit der höchsten Luftverschmutzung den Grenzwert der Auswertung zufolge mitunter um ein Vielfaches. Im Tschad war die Luftverschmutzung demnach mehr als 18-mal höher als der WHO-Grenzwert, in Bangladesch mehr als 15-mal höher und in Pakistan mehr als 14-mal höher.

»Luftverschmutzung bleibt eine kritische Bedrohung«

Für den jährlichen Bericht hat IQAir Daten von mehr als 40.000 Messstationen für Luftqualität in 138 Ländern, Territorien und Regionen analysiert. Die Verteilung der Stationen sei dabei nicht gleichmäßig, auch wenn es zuletzt Fortschritte gegeben habe. Auf dem afrikanischen Kontinent etwa sei der Mangel an öffentlich zugänglichen Echtzeit-Überwachungsdaten zur Luftqualität so groß, dass es nur eine Überwachungsstation für jede 3,7 Millionen Einwohner gebe.

»Luftverschmutzung bleibt eine kritische Bedrohung sowohl für die menschliche Gesundheit als auch für die Stabilität der Umwelt«, sagte Frank Hammes, Global CEO von IQAir der Mitteilung zufolge… weiterlesen

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