Österreichs erstes „Circular Living Hotel“

Österreichs erstes „Circular Living Hotel“
Das Henriette Stadthotel Vienna ist ein familiengeführtes Boutiquehotel in der Wiener Praterstraße mit 68 Zimmern und Suiten, nur drei U-Bahn-Minuten vom Stadtzentrum entfernt. Es verbindet Wiener Gastfreundschaft und Öko-Innovation. Nach einem 2025 abgeschlossenen Umbau tritt es als Pionierin der nachhaltigen Hotellerie hervor: Als erstes Hotel Österreichs verwirklicht Henriette das „Circular Living“-Prinzip – ein ganzheitliches Kreislaufwirtschaftskonzept („Cradle to Cradle“) – und verbindet dies mit einer Gemeinwohl-Bilanzierung, die ökologische, soziale und wirtschaftliche Verantwortung transparent macht.
Über 170 dokumentierte Maßnahmen belegen das Engagement des Hauses – umgesetzt und getragen von den Gastgebern und Eigentümern Verena Brandtner-Pastuszyn und Georg Pastuszyn sowie dem gesamten Team.
„Wir verstehen unser Hotel als kleines Zuhause. Ein Ort, an dem Wertschätzung gegenüber Menschen und Umwelt gelebt wird“, so Verena Brandtner-Pastuszyn und Georg Pastuszyn. Das Ergebnis ist ein Stadthotel, das Reisenden höchsten Komfort bietet, seinen ökologischen Fußabdruck aber gering hält. Die Gäste des Hauses profitieren von den Effekten nachhaltiger Kreislaufwirtschaft: seien es die Bettwäsche aus reiner Naturfaser, die chemiefreie Mikro-Trockendampfreinigung, die ausdünstungsfreien Anstriche, das saisonal-regionale Bio-Fairtrade-Frühstück oder die Seminarräume, die sich – wie auch die neuen Zimmer – mit dem GreenSign-Circular-Zertifikat schmücken dürfen.
Das Haus Praterstraße 44–46 wurde übrigens in den 1950er-Jahren nach den Plänen Eugen Wörles (1909–1996) errichtet. Der Schüler Clemens Holzmeisters, Vertreter der zweiten Wiener Moderne und Architekturprofessor erlangte nicht zuletzt durch den Bau der Badeanlage „Gänsehäufel“ Bekanntheit. Details zur Geschichte des Hauses und des Hotels (vormals „Hotel Capri“) finden Sie in der Pressemappe.
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Worum geht’s bei „Circular Living“?
Das Circular Living Prinzip, inspiriert von „Cradle to Cradle“, stellt sicher, dass Materialien und Produkte zum Einsatz kommen, die über ihre technische Recyclingfähigkeit hinaus fünf Kriterien erfüllen: Materialgesundheit, Kreislaufführung, ein hoher Grad an Dekarbonisierung, Sozialstandards (auch in den Lieferketten) sowie die Berücksichtigung der Biodiversität. Beispiele zeigen, wie dies im Zuge des Hotelumbaus umgesetzt wurde:
- Ein 120 Jahre alter und professionell überholter Parkettboden aus einem Wiener Bürohausbeweist seine Tragfähigkeit nun im Sradthotel Henriette
- Terrazzo-ähnliche Böden bestehen überwiegend aus Abfällen der Fliesenproduktion.
- Möbel und Einbauten verwenden flexible Alu-Steckkonstruktionen, die komplett zerlegbar sind und anderswo wieder aufgebaut werden können.
- Zwischenwände sind nicht aus Gipskarton, sondern bestehen aus gepresstem, kompostierbarem Stroh.
- Edles Design statt Plastikmüll im Meer: Teppiche, geknüpft aus alten Fischernetzen
- Waschtische aus recycelten Kühlschränken
„Mit dem Umbau erreicht das Henriette Stadthotel Vienna ein großes Ziel. Es lässt die Gäste spüren, genießen und verstehen, dass eine nachhaltige Materialwahl das Leben und die Gesundheit aller im Haus Anwesenden positiv beeinflussen, ebenso wie die nachhaltige Betriebskultur“, sagt Cradle-to-Cradle-Experte Heiko Rittweger, Geschäftsführer der in Erfurt (D) ansässigen, auf Design- und Nachhaltigkeitsberatung in der Baubranche spezialisierten Agentur Rittweger & Team GmbH. Er hat die Circular-Living-Affinität des Henriette Stadthotel Vienna begutachtet und attestiert ihm Vorbildcharakter für die Branche. „Denn es zeigt, wie sich Gestaltung, Komfort und Kreislaufwirtschaft verbinden lassen – und das unter Berücksichtigung höchster Designansprüche. Gestalterisch ist der Hotelumbau absolutes high Level“, so Rittweger.
In der Pressemappe finden Sie ein Verzeichnis der wichtigsten Lieferanten bzw. jener Produkte und Materialien, die den Umbau des Henriette Stadthotel Vienna zu Österreichs erstem zertifizierten Circular Living Hotel prägen.
Interior Design mit Fokus Langlebigkeit und Wiederverwertbarkeit
Beim Umbau des Hotels Henriette haben Verena und Georg Pastuszyn, gemeinsam mit den Designern Josef Göbel und Jürgen Kalcher-Rothenstein, eine neue Dimension im Interior Design erreicht: Ein Großteil der eingesetzten Materialien ist Cradle to Cradle-zertifiziert. Jeder Entwurf wurde hinsichtlich Herkunft, Langlebigkeit und Wiederverwertbarkeit hinterfragt und konsequent weiter entwickelt. Für Göbel und Kalcher-Rothenstein hieß es: Design neu zu denken. Lösungen zu recherchieren, die es am Markt kaum gibt und diese in enger Zusammenarbeit mit Produzent*innen, Handwerker*innen und Partner*innen umzusetzen.
Das öko-soziale Engagment hat „Henriette“ bereits zahlreiche Awards und Anerkennungen eingebracht. Für die Mikroplastik-freie Bio-Bettwäsche und die Zimmerreinigung mit chemiefreiem Mikro-Trockendampf erhielt Henriette den TRIGOS Award 2024, Österreichs bedeutendsten Preis für Nachhaltigkeit und Unternehmensverantwortung, sowie den vom österreichischen und deutschen Bundes-Umweltministerium vergebenen Umweltmanagement-Preis 2023. Weitere Auszeichnungen finden Sie in der Pressemappe.
Neue Hotelbar: „Der schöne Ernst“
Der schöne Ernst – im Erdgeschoß des Henriette Stadthotel Vienna – präsentiert sich als Wiener Interpretation einer Italian Style Apero-Tagesbar, als zwanglose Spritzerbar mit Frühstück. Hier treffen Tourist*innen und Wiener*innen aufeinander. Sei es, um sich morgens mit richtig gutem Alt Wien Kaffee, Porridge, einem reichlich belegten Bagel oder kleinen süßen Frühstückshappen (z. B. Mohn- und Nusskipferl) für den Tag zu stärken. Sei es als erweitertes Wohnzimmer, zum Kaffeeplausch mit Freund*innen, zur Shopping-Pause oder um sich after work zum Aperitivo einen der charmant-prickelnden Spritzer zu gönnen, die hier mit und ohne Alkohol immer Saison haben.
„Uns hat immer gestört, dass die Wienerinnen und Wiener quasi keinen Zugang zum Hotel haben. Wir wollten, dass das Hotel ein lebendiger Ort wird – auch für das Grätzl. Und so kam es zur Idee für den schönen Ernst“, sagt Verena Brandtner-Pastuszyn abschließend.
Martin Lengauer


