Mehr Nachhaltigkeit in der Hotelbranche

Mehr Nachhaltigkeit in der Hotelbranche
Foto: Rabmer Gruppe

Mehr Nachhaltigkeit in der Hotelbranche

Als österreichischer Mittelständler entwickelt die Rabmer Gruppe Lösungen, die Ihren Kunden den nachhaltigeren Hotelbetrieb ermöglichen. Ihre Miniturbine spart Wasser und Energie. Im Gespräch mit globalmagazin erläutert Geschäftsführerin Ulrike Rabmer-Koller, wo sie darüber hinaus weitere Möglichkeiten für die ganze Branche sieht.

Wie wird Nachhaltigkeit in der Rabmer Gruppe umgesetzt?
Ulrike Rabmer-Koller Foto: Rabmer Gruppe

Ulrike Rabmer-Koller: Die Rabmer Gruppe verbindet als mittelständisches Familienunternehmen seit fast 60 Jahren Tradition mit Innovation. Nachhaltigkeit, Klima- und Umweltschutz sind dabei wesentliche Elemente unserer Firmenphilosophie und -strategie: Als Klimabündnisbetrieb und Träger des Bundesumweltzeichens setzten wir auf Nachhaltigkeit und Klimaschutz in allen Unternehmensbereichen. Seit mehr als 30 Jahren sind wir auch als Pionier im Bereich Umwelttechnologie und Erneuerbare Energie tätig. Hier bieten wir eine Reihe von Produkten und Verfahren, die einen wesentlichen Beitrag zur Erreichung der Klimaziele leisten.

Welche sind das?

Der Bogen spannt sich dabei von der grabungsfreien Rohrsanierung über Energiegewinnung aus Abwasser zum Heizen und Kühlen von Gebäuden, Energie aus Abluftsystemen, umweltfreundlichen Kalk- und Korrosionsschutz bis hin zu Wasser- und Energiespar-Produkten. Mit diesen effizienten und leistungsstarken Umwelttechnologien helfen wir nationalen und internationalen Kunden klimaschützende Maßnahmen umzusetzen. Denn wir sind uns sicher: Jeder Betrieb, jedes Hotel und jeder Privathaushalt kann nachhaltiger werden.

Welche Rolle spielt das Thema Nachhaltigkeit für die Hotelbranche?

Eine wichtige und zugleich vielversprechende Rolle. Dank innovativer, technischer Lösungen, die sich rasch amortisieren, ermöglichen Investitionen in mehr Nachhaltigkeit ein effizienteres Wirtschaften mit reduzierten Betriebskosten. Die Hotelbranche ist darüber hinaus in einer besonderen Lage: Immer mehr Gäste suchen sich ihre Unterkunft auch danach aus, wie klimafreundlich diese agiert. Dadurch haben Nachhaltigkeitsmaßnahmen im Hotelgewerbe einen zusätzlichen positiven Effekt, der in anderen Branchen oft nicht so gegeben ist.

Ist der ökologische Fußabdruck ein Buchungskriterium für die potenziellen Gäste?

Absolut, das sehen wir immer öfter. Regionalität, Nachhaltigkeit und Umweltschutz sind bereits mitten in unserer Gesellschaft angekommen und immer öfter entscheiden sich Gäste dezidiert für Hotels, die auf nachhaltiges Wirtschaften und erneuerbare Energien setzen.

Ist das belegbar?

Eine Umfrage in Österreich hat beispielsweise ergeben, dass die Hälfte der Hotelgäste bei der Planung ihres Urlaubs auf Nachhaltigkeit achten. Die Jugend brennt besonders stark für das Thema: 58 Prozent der 18- bis 20-Jährigen gaben an, für den Aufenthalt in einem nachhaltig agierenden Hotel gerne auch mehr zu bezahlen.

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In welchem Ausmaß können Hotels mit Ihrer Mini-Turbine nachhaltiger werden?

Was viele nicht wissen: Rund ein Drittel des gesamten Wasserverbrauchs in Hotels, Haushalten oder Sportstätten wird alleine für Duschen und Körperpflege benötigt. Vor allem in Duschen werden überdurchschnittlich große Mengen Wasser sowie Energie für die Warmwasseraufbereitung verbraucht – gerade bei den aktuell dramatisch steigenden Strom- und Gaspreisen für die Hotels eine große Herausforderung. Mit unserem patentierten Ecoturbino-System für die Dusche können bis zu 40 Prozent Wasser und Energie bei gleichem Duschkomfort gespart werden. Die Zahlen sprechen dabei für sich: So spart ein Vier-Personen-Haushalt im Jahr rund 40 Kubikmeter Wasser und 1.600 Kilowattstunden Energie, ein Hotel mit 100 Zimmern rund 3.000 Kubikmeter Wasser und 120.000 Kilowattstunden Energie.

Überzeugen diese Argumente Ihre potenziellen Kunden?

Wir errechnen für jedes einzelne Projekt, wie viel Energie, Wasser, CO2 und Betriebskosten durch den Einsatz unserer Technologien eingespart werden. So sehen Interessenten nicht nur, was möglich wäre, sondern auch wie schnell sich ihre Investition amortisiert. Viele namhafte Hotels, wie der Stanglwirt in Going, das Werzers in Pörtschach oder die Falkensteiner Gruppe, die Hilton Gruppe aber auch die Therme Bad Schallerbach und die Johannesbad Therme Bad Füssing haben den Ecoturbino installiert. Ebenso können Studentenheime, Fitnessstudios und Privatpersonen mit unserem System bei vollem Duschkomfort nachhaltig Wasser und Energie sparen und dabei ihre Betriebskosten senken.

Wo sehen Sie weitere Nachhaltigkeitspotenziale in der Tourismusbranche?

Nachhaltigkeitspotenzial in der Hotellerie besteht in vielen Bereichen, vor allem dort, wo entsprechende Maßnahmen auch einen wirtschaftlichen Nutzen mit sich bringen: Bei den aktuell steigenden Energiepreisen und der Abhängigkeit von Erdgas gilt zuverlässige sowie nachhaltige Alternativen zu finden.

Das wären etwa?
Detail der Ecoturbin Foto: Rabmer Gruppe

Mit unserer Technologie, Abwasser als Energiequelle zu nutzen, können Gebäude zu 100 Prozent erneuerbar geheizt und gekühlt werden. Energie aus Abwasser ist zudem seit 2018 als erneuerbare Energie anerkannt und seit kurzem gibt es auch von staatlicher Seite Zuschüsse. 2021 wurde Energie aus Abwasser erstmals vom Klima- und Energiefonds gefördert. Dies hat der Technologie nun auch in Österreich einen Turboschub gegeben. Alleine in den letzten 12 Monaten haben wir über 20 größere Projekte geprüft – viele davon wären kurzfristig umsetzbar.


Nicht zu unterschätzen: Auch Kalkablagerungen in den Rohrleitungen oder im Warmwasserkessel oder Wärmetauscher können die Energiekosten in die Höhe treiben. Denn: Jeder Millimeter Kalk erhöht die Energiekosten für die Warmwasserbereitung um 6 bis 7 Prozent. Eine herkömmliche Entkalkungsanlage ist aber weder umweltfreundlich noch wartungsarm. Hier ist unser Aquabion eine echte Alternative, da er umweltfreundlich und zuverlässig Leitungen, Geräte und Anlagen schützt und gleichzeitig die gesunden Mineralien im Wasser belässt – dadurch schmeckt auch das Wasser unverändert gut. Auch die Reinigung von Armaturen wird erleichtert, da der Kalk nicht mehr an Oberflächen haften bleibt.

Klingt gut – aber auch nach Investition: Schreckt das nicht viele Kunden erst einmal ab?

Möchte man nachhaltiger werden, müssen nicht unbedingt große Investitionen getätigt werden. Bereits kleine Maßnahmen haben eine starke Wirkung: Dazu zählen zum Beispiel sparsame LED-Leuchten, regionale Lieferanten, kurze Transportwege, umweltfreundliche Materialien oder Produkte. Auch der tägliche Handtuchwechseln in den Zimmern ist nicht nötig. Betriebe, die jetzt handeln und Nachhaltigkeit und Klimaschutz in die Unternehmensstrategie integrieren, profitieren dreifach: Sie sichern sich einen klaren wirtschaftlichen Wettbewerbsvorteil, sie sprechen eine neue Zielgruppe an und schonen die Umwelt.

pit

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