Ohne Viehzucht verlangsamt sich Klimawandel

Ohne Viehzucht verlangsamt sich Klimawandel

RND.de: Studie zeigt: Ende der Viehzucht soll Erderwärmung erheblich verlangsamen.

Mal angenommen, die Menschheit würde keine Nutztiere mehr halten und auf eine fleischlose Ernährung umsteigen. Was würde das für unsere Umwelt und den Kampf gegen den Klimawandel bedeuten? Dieser Frage sind zwei US-amerikanische Wissenschaftler nachgegangen. Ihr Ergebnis: Ein Ende der Viehzucht würde die Treibhausgaswerte lange stabilisieren und die Erderwärmung erheblich verlangsamen, so die Wissenschaftler im Fachblatt „Plos Climate“.

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Dass die landwirtschaftliche Tierhaltung erheblich zur Erderwärmung beiträgt, steht außer Frage: Ein Großteil der Methan-, Lachgas- und Kohlenstoff­emissionen entstehen durch die Viehzucht und ihre Versorgungsketten. Darüber hinaus werden großflächig Wälder gerodet, um Platz für Weiden und den Anbau von Tierfutter zu schaffen.

Für ihre Studie verwendeten Michael Eisen von der University of California und Patrick O. Brown von der Stanford University ein Klimamodell auf Grundlage des derzeitigen Treibhausgas­niveaus. Anhand öffentlich zugänglicher Daten untersuchten die Forscher, wie sich ein Ende der Nutztierhaltung auf die Emissionen in den Jahren 2020 bis 2100 auswirken könnte. Als Vergleich diente eine Projektion, bei der die Emissionen auf dem Niveau von 2019 bleiben. Die Wissenschaftler kommen zu dem Ergebnis, dass ein schrittweiser Ausstieg über 15 Jahre hinweg die Emissionen deutlich reduzieren und das Treibhausgasniveau über 30 Jahre in etwa stabilisieren würde.

Auf vielen ehemaligen Weideflächen könnten nach dem Ende der Viehzucht wieder Bäume wachsen – und CO₂ absorbieren. Vor allem aber werde eines der wichtigsten Treibhausgase reduziert: Methan, das Rinder und andere Wiederkäuer bei der Verdauung produzieren. Über 90 Prozent des errechneten Effekts auf das Klima werde erreicht, wenn keine Wiederkäuer mehr gehalten würden. Dazu zählen neben Rindern unter anderem auch Schafe und Ziegen.

Im Detail: Der Rückgang von Methan- und Lachgas sowie die Umwandlung von 800 Gigatonnen (800 Milliarden Tonnen) Kohlendioxid (CO₂) etwa in Wald und Bodenbiomasse hätten bis 2100 die gleiche positive Wirkung auf die Erderwärmung wie eine Senkung der jährlichen weltweiten CO₂-Emissionen um 68 Prozent.

Das Ganze ist jedoch vor allem ein Gedanken­experiment und keine reelle Option. Eisen und Brown verweisen darauf, dass die Studie nicht die Durchführbarkeit bezüglich geografischer, kultureller und ernährungs­bedingter Gegebenheiten berücksichtigt. So könnten beispielsweise einige Regionen, wie etwa die afrikanischen Trockengebiete südlich der Sahara, für den Anbau von Pflanzen ungeeignet sein… weiterleiten

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