Regierung gibt „grüne“ Wertpapiere aus
Regierung gibt „grüne“ Wertpapiere aus
Jetzt setzt auch Deutschlands Finanzminister auf grüne Invesments: Die Bundesrepublik veröffentlichte ihr erstes Rahmenwerk für Grüne Bundeswertpapiere. Damit will der Finanzminister Transparenz schaffen über die „grünen“ Haushaltsausgaben des Bundes und gleichzeitig den Sustainable Finance Standort in Deutschland stärken, heißt es in einer Pressemeldung der Regierung.
Perspektivisch werde der Bund als Benchmark-Emittent im Euroraum verschiedene Laufzeiten anbieten, eine grüne Renditekurve für Green Bonds aufbauen und so einen Mehrwert für den Sustainable Finance-Markt in Europa schaffen, schreibt das Ministerium.
Grün-Anlagen für Klimaschutz, Wirtschaft, Mobilität und Forschung
Die grünen Ausgaben dienen demnach „vielfältigen Zielen“: Es sollen
- saubere Verkehrssysteme gefördert und
- CO2-Emissionen von Fahrzeugen reduziert werden.
- Der Übergang zu einer weitgehend mit erneuerbaren Energien arbeitenden Wirtschaft und
- einem effizienteren Energieverbrauch soll beschleunigt und
- die Forschung für eine nachhaltigere Zukunft unterstützt werden.
- Zudem leiste der Bund international einen Beitrag zum Schutz des Klimas und der biologischen Vielfalt.
„Damit setzen wir einen starken Impuls zur Stärkung des Sustainable Finance Marktes“, betont Finanz-Staatssekretär Jörg Kukies bei der Präsentation der neuen Wertpapiere. Umwelt-Staatssekretärin Rita Schwarzelühr-Sutter ergänzte: „Die Bundesregierung hat mit dem Klimapaket die Weichen für immense Investitionen in umwelt- und klimafreundliche Technologien gestellt. Auch die Finanzwirtschaft kann dazu beitragen, diese zu realisieren. Grüne Bundesanleihen setzen dafür einen klaren Anreiz. Wir demonstrieren damit, wie umwelt- und klimafreundliches Wirtschaften transparent und einschätzbar gemacht werden kann.“
Bei der Auswahl der grünen Haushaltspositionen orientiert sich der Bund nach eigenen Angaben an etablierten Marktstandards, etwa den Nachhaltigkeitszielen der Vereinten Nationen (SDGs) und insbesondere den Green Bond Principles der International Capital Market Association (ICMA).
„Zwillingsanleihen“ minimieren Anleger-Risiko
Den Emissionen werden, betont die Regierung, immer Ausgaben des abgeschlossenen, vorhergehenden Haushaltsjahres zugeordnet. Einbezogen wurden etwa die Ausgaben aus sieben Ministerien im Jahr 2019. Diese wurden im Einzelnen überprüft und einer externen Evaluierung unterzogen (sog. „Second Party Opinion“).
Die Ausgaben in Höhe von gut 12,7 Milliarden Euro, die anhand der Kriterien des Rahmenwerks als grüne Ausgaben klassifiziert wurden, gruppieren sich in fünf zentrale Sektoren: Verkehr, Internationale Zusammenarbeit, Forschung, Innovation und Information, Energie und Industrie, Land- und Forstwirtschaft sowie Naturlandschaften.
Die neuen Grünen Bundeswertpapiere werden stets mit den identischen Merkmalen eines bestehenden konventionellen Bundeswertpapieres ausgestattet (gleiche Laufzeit und gleicher Kupon). Mit dem Konzept dieser Zwillingsanleihen verfolgt der Bund das Ziel, für Standardlaufzeiten der konventionellen Kurve grüne Zwillinge zu begeben. So kann der Bund in Zukunft Investoren verschiedene Laufzeiten anbieten und perspektivisch mit einer grünen Euro-Zinsbenchmark einen zusätzlichen Mehrwert für den Sustainable Finance-Markt schaffen.
red