Regierung schafft Flächen für Windräder
Regierung schafft Flächen für Windräder
zeit.de: Windräder müssen künftig weniger Abstand etwa zu Flugradaren einhalten. Damit kann laut Robert Habeck sofort der Strombedarf von ganz Berlin zusätzlich produziert werden.
Die Bundesregierung stellt für den Ausbau der Windkraft an Land deutlich mehr Flächen zur Verfügung. Dazu einigten sich das Bundesverkehrsministerium und das Wirtschafts- und Klimaschutzministerium auf eine Verringerung der vorgeschriebenen Mindestabstände von Windrädern zu Radaranlagen für Flugsicherung und Wetterprognosen. Von einem derzeitigen Radius von 15 Kilometern sollen die sogenannten Anlageschutzbereiche auf sechs bis sieben Kilometer verkleinert werden, für den Abstand zu Wetterradaren sollen sogar fünf Kilometer ausreichen, wie Verkehrsminister Volker Wissing (FDP) und Wirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) mitteilten.
Damit kann den Angaben nach sofort ein Volumen von rund fünf Gigawatt zusätzlicher Windkraft erschlossen werden. Das entspreche etwa 1.200 Anlagen und könnte laut Habeck etwa den Stromverbrauch von ganz Berlin decken. Zum Vergleich: Ende vergangenen Jahres waren auf dem deutschen Festland rund 28.000 Windenergieanlagen mit einer Gesamtleistung von 56 Gigawatt installiert. Zudem sollen mit der neuen Regelung schon geplante Windenergieanlagen schneller ans Netz gehen.
Bislang hatte es Bedenken gegeben, dass Windkraftanlagen die Radarsignale stören könnten. Daher war der Mindestabstand auf die bisher geltenden 15 Kilometer festgelegt worden. Grundlage für die jetzige Einigung auf die Verringerung war ein neuer Prüfbericht der Physikalisch-Technischen Anstalt.
Abstriche an der Flugsicherheit seien damit nicht verbunden, hieß es. „Mithilfe neuester wissenschaftlicher Erkenntnisse können wir künftig geringere Abstände im Umfeld von rund 40 Drehfunkfeuern, die zur sicheren Navigation von Luftfahrzeugen dienen, zulassen“, sagte Wissing. Gleiches gelte für die Areale um die circa 17 Wetterradare. Habeck hatte bereits im Januar angekündigt, so mehr Fläche für Windkraft erschließen zu wollen.
Der Bundesverband Windenergie bezeichnete die Einigung der beiden Ministerien als „echten Befreiungsschlag“ für den Zubau der Windenergie…. weiterlesen