Riesige Koralle im Great Barrier Reef entdeckt

Riesige Koralle im Great Barrier Reef entdeckt
Am Great Barrier Reef wurde eine außergewöhnlich große Koralle entdeckt, die in vieler Hinsicht rekordverdächtig ist. Die Porites (Gattung der Steinkorallen) fanden Schnorchler bei Goolboodi (auch als Orpheus Island bekannt) und zur Palm Island Group in Queensland gehört, wo sie an einem Kurs über Meeresforschung teilnahmen. Wissenschaftler untersuchten daraufhin die bräunlche Kugel und stellten fest, dass sie mit einer Höhe von 5,30 Meter und einer Breite von 10,40 Meter, 2,40 Meter breiter ist als die nächstbreitere Koralle im Riff. Sie ist damit die Porites-Koralle mit dem größten von Wissenschaftlern gemessenen Durchmesser und die sechstgrößte Koralle, die im Great Barrier Reef gemessen wurde.
Der Gesundheitszustand der Porites-Koralle wurde mit über 70 % lebenden Korallen und einem geringen Anteil an Schwämmen, lebendem Korallengestein und Makroalgen als sehr gut bewertet. Die in der Gegend lebenden Manbarra-Aborigines schlugen vor, die Porites Muga dhambi (große Koralle) zu nennen, um das traditionelle Wissen, die Sprache und die Kultur den Einheimischen, Touristen, Wissenschaftlern und Studenten zu vermitteln.
„Anhand von Berechnungen, die auf den Wachstumsraten der Steinkorallen und den jährlichen Oberflächentemperaturen des Meeres beruhen, gehen wir davon aus, dass sie zwischen 421 und 438 Jahre alt ist und vor der Erkundung und Besiedlung Australiens durch die Europäer entstand“, so Adam Smith, außerordentlicher Professor an der James Cook University und Geschäftsführer von Reef Ecologic.

Trotz ihres hohen Alters ist Muga dhambi überraschend fit und Anzeichen einer akuten Korallenbleiche konnten auch nicht entdeckt werden. Nur im unteren Teil haben sich wohl einige Bohrschwämme breitgemacht, ätzen Löcher in die Kalkgerüste der Korallen und nisten sich dann in den entstehenden Höhlungen ein.
„Muga dhambi hat möglicherweise bis zu 80 große Wirbelstürme, zahlreiche Korallenbleichen und jahrhundertelange Belastungen durch invasive Arten, Ebbe und menschliche Aktivitäten überlebt. Trotzdem befindet sie sich in einem sehr guten Gesundheitszustand und besteht zu 70 % aus lebenden Korallen“, so Dr. Smith.
Die Autoren empfehlen, die seltene und ungewöhnlich widerstandsfähige Großkoralle zu überwachen, und erklärten, dass angesichts der zunehmenden Bedrohung durch die negativen Auswirkungen des Klimawandels, die sinkende Wasserqualität, die Überfischung und die Entwicklung der Küstengebiete Sanierungsmaßnahmen erforderlich sein könnten, um die Erholung des Great Barrier Reefs zu unterstützen, einschließlich des Schutzes von Korallen wie Muga dhambi.
„Field measurements of a massive Porites coral at Goolboodi (Orpheus Island), Great Barrier Reef“, ist in „Scientific Reports“ erschienen und online frei verfügbar: http://nature.com/articles/s41598-021-94818-w.
hjo