Rote Liste bedrohter Arten so lang wie noch nie

Rote Liste bedrohter Arten so lang wie noch nie
zeit.de: Die Weltnaturschutzunion hat ihre Liste der bedrohten Arten aktualisiert. Der WWF zeichnet „ein düsteres Bild von Flora und Fauna“ und sagt: So schlimm war es noch nie.
Die Rote Liste bedrohter Tier- und Pflanzenarten wird immer länger: Mehr als 28 Prozent der gut 147.000 erfassten Arten und damit „mehr als jemals zuvor“ gelten nunmehr als bedroht, wie die Umweltschutzorganisation WWF mitteilte. Die Rote Liste der Weltnaturschutzunion (IUCN) zeichne ein „düsteres Bild der Lage von Flora und Fauna“.
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IUCN-Generaldirektor Bruno Oberle teilte mit: „Die heutige Aktualisierung der Roten Liste verdeutlicht die Zerbrechlichkeit der Wunder der Natur“. Er bezog dies beispielsweise auf das „einzigartige Spektakel“ des Wandernden Monarchfalter, der nun erstmals auf der Rote Liste aufgeführt ist.
Der Schmetterling legt jedes Jahr tausende Kilometer zwischen Kanada, den USA und Mexiko zurück. Sein Lebensraum sei durch Abholzung und den Einsatz von Pestiziden und Herbiziden in der Landwirtschaft zunehmend gefährdet.
Auch unter Wasser schwindet laut WWF die biologische Vielfalt. Alle Arten der Störe und Löffelstöre gelten demnach als bedroht, der Glatt-Stör sei in Europa ausgestorben.
Tiger noch immer „stark bedroht“
Der Bestand der Tiger indes hat sich im Gegensatz zur letzten Schätzung im Jahr 2015 verbessert. Nach Angaben der Weltnaturschutzunion leben zwischen 3.726 und 5.578 Tiger in freier Wildbahn und damit um die 40 Prozent mehr als bei der letzten Auswertung im Jahr 2015. Dies beruhe auf einer verbesserten Überwachung der Population. Trotzdem sei der Tiger weiterhin stark bedroht – vor allem durch Wilderei, den Verlust ihres Lebensraums und schrumpfende Bestände ihrer Beutetiere.
Auf der seit 1964 geführten Roten Liste der bedrohten Arten stehen inzwischen mehr als 147.000 Tier- und Pflanzenarten, von denen mehr als 41.000 vom Aussterben bedroht sind. Die IUCN ordnet untersuchte Arten in acht Kategorien ein, von „ungenügender Datengrundlage“ bis „ausgestorben“. „Stark gefährdet“ ist Stufe 5. … weiterlesen