So trocken wie im März darf es nicht bleiben

So trocken wie im März darf es nicht bleiben
Zeit: Der März füllte die Straßencafés und ließ die Osterglocken erblühen. Doch es fiel kaum Regen – und das fast den gesamten März. Die Hobbygärtner merkten es im Garten, die Landwirtinnen auf dem Feld: Die Böden sind zu trocken. Große Teile Deutschlands sind von einer Bodendürre betroffen, wie Modellierungen des Helmholtz-Zentrums für Umweltforschung (UFZ) zeigen. Mancherorts könnten Pflanzen nicht mehr mit ausreichend Wasser versorgt werden oder das Saatgut nicht keimen. Noch kann man keine Ernteprognose wagen, klar ist aber: Die Landwirtschaft steht als Folge des Ukraine-Krieges und den womöglich ausfallenden Getreide- und Pflanzenölimporten unter enormen Druck.

Der Markt für landwirtschaftliche Güter ist ein fein austariertes System, die drohenden Engpässe müssen aufgefangen werden. Auch deshalb diskutieren die Agrarministerinnen von Bund und Ländern diese Woche unter anderem über die Wiederbewirtschaftung von stillgelegten Flächen – die eigentlich als ökologische Vorrangflächen brach liegen. Aber auch diese Flächen sind, je nach Lage, nicht von der Trockenheit ausgenommen und überhaupt ist es fraglich, wie schnell sie sich von einer Brache zu einem gedeihenden Getreidefeld verwandeln könnten.
Trockenheit und Dürre sind übrigens nicht dasselbe. Im wissenschaftlichen Sinn bedeutet Dürre nicht das, was viele Menschen darunter verstehen. Wer sagt, im Boden herrsche Dürre, meint nicht selten, dass die Erde staubtrocken ist. Die Forscherinnen und Forscher beim Dürremonitor haben eine andere Definition: Im März 2022 ist der Boden dürr, weil er trockener ist als in mindestens 80 Prozent der Märzmonate in den Jahren von 1951 bis 2015, dem definierten Vergleichszeitraum. Weiterlesen…