Traum vom ersten wirklich grünen Auto

Traum vom ersten wirklich grünen Auto
welt.de: BMW, Mercedes und andere arbeiten verstärkt daran, die Klimabelastung ihrer Serienmodelle schnell zu senken – mit teils ausgefallenen Ideen. Dem Autohersteller Polestar reicht Reduzieren nicht, die Schweden wollen eliminieren – und 2030 ein komplett CO₂-freies Fahrzeug präsentieren.
Zwei Tonnen Stahl, Glas, giftige Batteriemetalle, auf vier Rädern aus rohöl-basiertem Kautschuk – dass ein Automobil wirklich nachhaltig werden kann, erscheint auf den ersten Blick wie eine Werbelüge. So wie der „saubere Diesel“. Und doch arbeitet die ganze Industrie daran, das mit Abstand wichtigste Transportmittel der Menschen weniger klimaschädlich zu machen und es künftig umweltschonender zu produzieren.
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Premium-Hersteller wie BMW und Mercedes-Benz tun sich mit Öko-Projekten hervor, die auch dem guten Gewissen der Kunden schmeicheln sollen. Massenanbieter wie Volkswagen und Stellantis geben sich ebenso gern einen grünen Anstrich – und die großen Zulieferer machen dabei fleißig mit.
Besonders radikal klingt ein Projekt des Elektroautoherstellers Polestar aus Schweden, der mehrheitlich dem chinesischen Geely-Konzern gehört. Das Unternehmen verspricht für das Jahr 2030 ein Auto, bei dessen Produktion kein CO₂ entsteht. Klingt unmöglich – eigentlich.
Der Chef des Projekts, Hans Pehrson, meint es aber ernst. „Wir arbeiten beim ‚Polestar 0 Projekt‘ nicht mit dem Begriff Reduktion, wenn wir über den CO₂-Fußabdruck sprechen. Sondern wir reden von Eliminierung“, sagt Pehrson. Die Emissionen der Autoproduktion schrittweise zu senken, das sei das tägliche Geschäft seiner Kollegen in der Entwicklungsabteilung.
„Sie arbeiten mit jedem neuen Modelljahr an Verbesserungen beim CO₂-Fußabdruck und veröffentlichen das auch“, sagt Pehrson. Aktuell entstehen im gesamten Fahrzeugleben eines Polestar 2 laut Unternehmen etwa 25 Tonnen CO₂, sofern das Auto mit Ökostrom gefahren wird.
Bei einem vergleichbaren Verbrenner sind es ungefähr 60 Tonnen. „Das ist ein guter Startpunkt“, sagt Pehrson. „Wir betrachten die Sache aber aus einem anderen Blickwinkel.“
Ab 2027 soll das CO₂-freie Auto konkret entwickelt werden
„Sie arbeiten mit jedem neuen Modelljahr an Verbesserungen beim CO₂-Fußabdruck und veröffentlichen das auch“, sagt Pehrson. Aktuell entstehen im gesamten Fahrzeugleben eines Polestar 2 laut Unternehmen etwa 25 Tonnen CO₂, sofern das Auto mit Ökostrom gefahren wird.
Bei einem vergleichbaren Verbrenner sind es ungefähr 60 Tonnen. „Das ist ein guter Startpunkt“, sagt Pehrson. „Wir betrachten die Sache aber aus einem anderen Blickwinkel.“
Beispielsweise für Stahl, den der schwedische Produzent SSAB bereits ab 2026 nahezu CO₂-frei herstellen will. Statt Koks kommt im Hochofen dann Wasserstoff zum Einsatz. Die ersten Lieferverträge mit Autoherstellern für diesen Stahl hat der Konzern bereits abgeschlossen.
Im Polestar-Projekt arbeitet SSAB am letzten Schritt hin zu Nullemissionen mit. Zwischen 2025 und 2027 soll die Forschung in konkrete Anwendungen übergehen, ab 2027 das Auto entwickelt werden. Auch Aluminium- und Chemiefirmen beteiligen sich, daneben einige Zulieferer wie die deutschen ZF und Vitesco… weiterlesen