Umfrage: Deutsche zu Atomkraft und Erneuerbaren
Umfrage: Deutsche zu Atomkraft und Erneuerbaren
ingenieur.de: Das forsa-Institut hat im Auftrag der Deutschen Bundesstiftung Umwelt (DBU) eine repräsentative Umfrage durchgeführt. Das Ergebnis zeigt, dass die Menschen in Deutschland mehr auf erneuerbare Energien setzen und sich mehr Unabhängigkeit von Importen wünschen.
Der Weltklimagipfel COP29 ist gerade erst in Baku zu Ende gegangen. Die meisten Teilnehmerinnen und Teilnehmer sind von den Ergebnissen eher enttäuscht. Das gilt vor allem für die, die in ihren Heimatländern bereits heute stark von den Folgen des Klimawandels betroffen sind. Im Mittelpunkt standen vor allem die Höhe der Zahlungen an die Entwicklungsländer, die ihnen dabei helfen sollen, mehr für den eigenen Klimaschutz vor Ort zu tun und zugleich Anpassungen aufgrund der Veränderungen durch den Klimawandel vorzunehmen. Am Ende einigte man sich auf mindestens 300 Milliarden US-Dollar jährlich. Diese Summe sollen die Industrienationen ab 2026 an die Entwicklungsländer zahlen. In Deutschland herrscht zudem gerade eine interessante Diskussion rund um die Atomkraft: Es gibt durchaus eine Gruppe, die sich für eine Renaissance einsetzt. Allerdings gab es von einem der größten Energieunternehmen in Deutschland, RWE, ein klares „Nein“ zur Wiederbelebung der Atomkraft. Die Begründung: Das koste Milliarden und zudem sei die Endlagerung der hochradioaktiven Abfälle weiterhin nicht gelöst.
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Insgesamt machen sich die Menschen in Deutschland große Sorgen um die Energieversorgung. Dieser Hintergrund ist durchaus relevant, betrachtet man die Details der Umfrage des forsa-Instituts. Sie hat ergeben, dass die Mehrheit der Deutschen die Unabhängigkeit von Energieimporten will stärken und gleichzeitig Versorgungsengpässe vermeiden.
Mehr Erneuerbare Energien nutzen und unabhängiger werden
Alsz ukunftsträchtige Energieträger betrachtet die Mehrheit besonders die Solarenergie mit 76 Prozent, gefolgt von der Windkraft mit 70 Prozent und Wasserstoff aus erneuerbaren Quellen mit 66 Prozent. Im Gegensatz dazu befürworten nur 29 Prozent der Befragten eine stärkere Nutzung der Kernenergie. Die Ergebnisse der Umfrage, an der über 1.000 Personen ab 18 Jahren teilnahmen, sind auf die gesamte Bevölkerung in Deutschland übertragbar und bilden somit den größten Teil der Erwachsenen ab.
Auffällig ist, dass vor allem die 18- bis 29-Jährigen und die über 60-Jährigen die Ansicht vertreten, dass erneuerbare Energien der Schlüssel zu mehr Energieunabhängigkeit sind. Die Atomenergie sehen sie nicht als die adäquate Lösung an, dafür stimmten lediglich 29 Prozent. Eine zukunftsträchtige Versorgung mit Erdgas betrachten nur 13 Prozent als sinnvoll, Kohle rutscht mit nur fünf Prozent Zustimmung auf den letzten Rang.
„Zukunft der Energieversorgung gehört den erneuerbaren Energien“
Betrachtet man die Ergebnisse in den Altersgruppen, ist es vor allem die jüngere Gruppe, die in erster Linie den Ausbau von Windkraft befürwortet (78 Prozent), während die mittleren Altersgruppen hier nur einen Zuspruch in Höhe von 67 und 63 Prozent geben. Die über 60-Jährigen wären mit 72 Prozent dafür. Einig sind sich die Altersgruppen, wenn es um die stärkere Nutzung der Solarenergie geht: Hier stimmten in allen Gruppen mehr als 70 Prozent für eine stärkere Nutzung. Die Akzeptanz von Kohle als Energieträger ist hingegen in allen Altersgruppen sehr gering und sinkt bei den 45- bis 59-Jährigen auf nur noch 2 Prozent.
DBU-Generalsekretär Alexander Bonde betont, dass geopolitische Ereignisse für die Frage nach den zukünftigen Energieträgern in Deutschland eine enorme Bedeutung habe. Diese Ereignisse beeinflussten durchaus die Ergebnisse. Eine Rolle spielten seiner Ansicht nach der Ausstieg Deutschlands auf der Atomkraft im Jahr 2023 sowie der immer noch anhaltende Angriffskrieg Russlands gegen die Ukraine. „Die Zukunft der Energieversorgung gehört den erneuerbaren Energien. Sie sind zugleich der Garant für mehr Umweltschutz. Das hat die Mehrheit der Deutschen erkannt“, fasst Alexander Bonde die Umfrageergebnisse zusammen… weiterlesen