USA: „Mehr Energie wie alle Erdgasvorkommen“

USA: „Mehr Energie wie alle Erdgasvorkommen“
Grafik: Pixabay CC/PublicDomain

USA: „Mehr Energie wie alle Erdgasvorkommen“

merkur.de: Es scheint, dass es in den USA unterirdische Wasserstoffreserven gibt. Diese könnten eine Menge Energie bereitstellen. Die Gewinnung ist jedoch kostspielig.

Stahlproduktion, Gaskraftwerke oder Antriebstechnologie: Grüner Wasserstoff wird immer wichtiger für die verschiedensten Bereiche der Wirtschaft. Er soll beim Klimaschutz helfen und die Energieversorgung sichern. Allerdings ist die Produktion zugleich aufwendig und teuer. Jetzt haben Forscher herausgefunden, dass man diese wichtige Ressource nicht zwangsläufig produzieren muss.

Forscher finden natürlichen Wasserstoff – Können „doppelt so viel Energie liefern“ wie Erdgas

Jetzt sollen Geologen unterirdische Wasserstoff-Reservoirs gefunden haben. Weltweit soll es sich um eine Menge von 5,6 Billion MT (metrische Tonne) handeln. Die Forscher gehen davon aus, dass schon zwei Prozent dieser Reserven den weltweiten Wasserstoffbedarf für rund 200 Jahre decken sollen. Mehr noch: Direkt verglichen mit den bekannten Erdgasvorkommen der Welt soll der so geförderte Wasserstoff doppelt so viel Energie liefern wie Erdgas. Das teilten die USGS-Forscher Geoff Ellis and Sarah Gelma im Wissenschaftsmagazin Science Advances mit.

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„Jahrzehntelang haben wir geglaubt, dass natürlich vorkommender Wasserstoff sich nicht in ausreichenden Mengen sammelt, um für Energiezwecke genutzt zu werden“, erklärte Sarah Ryker, Associate Director for Energy and Minerals, beim USGS. Jetzt hätten die Wissenschaftler gezeigt, dass es doch unterirdische Reserven gibt. Das United States Geological Survey gehört dem Geschäftsbereich des Innenministeriums der USA an.

Fürs Erste haben sich die Forscher dabei auf die USA beschränkt. Auch warnen sie davor, dass nur ein Teil des unterirdischen Wasserstoffs tatsächlich nutzbar sein wird. Das Modell zeigt nicht exakt, wie oder wo der Wasserstoff im Untergrund verteilt ist. Vieles davon ist laut den Autoren zu tief in der Erde, als dass er wirkungsvoll gefördert werden könnte.

„Wir haben gezeigt, dass es ein signifikantes Potenzial für geologischen Wasserstoff als alternative Energieressource vorhanden ist“, sagte Gelman dazu. „Der nächste logische Schritt war es, herauszufinden, wo innerhalb der USA unterirdischer Wasserstoff zu finden ist.“ Dafür hätten die Forscher eine neue Methode entwickelt, die sie bei 48 der insgesamt 51 Staaten der USA angewandt hatten.

Deutschland braucht Wasserstoff – Regierung hält sich an nationale Strategie

Für Deutschland ist Wasserstoff schon jetzt ein wichtiger Energieträger. Die Bundesregierung verspricht sich, dass grüner Wasserstoff dabei helfen soll, die CO₂-Emissionen weiter zu senken. Für die Klimaziele der Bundesrepublik wäre das hilfreich – kein Wunder, dass die Regierung den Ausbau und die Herstellung von Wasserstoff über die Nationale Wasserstoffstrategie (NWS) unterstützt.

Dabei gibt es jedoch mehrere grundlegende Probleme. Die Herstellung von Wasserstoff (abseits der natürlichen Förderung) ist sehr energieintensiv, weswegen die Regierung vorschlägt, ihn nur da einzusetzen, wo eine „direkte Nutzung erneuerbaren Stroms“ nicht möglich oder nicht wirtschaftlich sei. Entsprechend hoch sind die Produktionskosten, die Erzeugungskapazitäten noch nicht da, wo Deutschland sie bräuchte. „Daher sind hohe Investitionen in den Aufbau von Elektrolysekapazitäten, die Kompensation der höheren betrieblichen Produktionskosten sowie stabile Rahmenbedingungen für den wirtschaftlichen Absatz von Sauerstoff notwendig“, schrieb das Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK) dazu.

Trotzdem gibt es bereits Ziele. Bis 2030 soll die Wasserstoffkapazität auf zehn Gigawatt steigen. Bis 2027/2028 soll ein Leitungsnetz für Wasserstoff entstehen, das rund 1.800 Kilometer lang sein soll. „Wir sind dabei, das Kernnetz des Wasserstoffs, also quasi die Autobahnlinien festzustellen“, hatte Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) bereits 2023 gesagt. Bis 2030 sollte Deutschland ein „Leitanbieter“ für Wasserstofftechnologien werden.

Auch in Albanien mögliche Vorkommen von Wasserstoff gefunden

Wie geht es weiter? Laut den Forschern vom USGS ist de natürlich vorkommende Wasserstoff extrem flüchtig und entweicht schnell aus dem Gestein. Außerdem können Mikroben ihn schnell verwerten und abbauen. Laut Focus Online haben sich zuletzt Hinweise darauf gehäuft, dass es auch in anderen Regionen der Welt Wasserstoffvorkommen gibt, etwa in Mali oder Albanien. Allerdings sei noch nicht klar, ob es sich um Ausreißer oder Hinweise auf ein weiter verbreitetes Phänomen handele… weiterlesen

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