Verantwortung im Warenwirtschaftssystem

Verantwortung im Warenwirtschaftssystem
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Verantwortung im Warenwirtschaftssystem

Auch bei Warenwirtschaftssystemen wird der Fokus auf Nachhaltigkeit immer wichtiger. Die Gründe, warum das Thema während der gesamten Lieferkette beachten werden sollte, sind vielfältig. Es geht darum, die Materialverschwendung und dadurch auch den Ressourcenverbrauch einzudämmen, die gesetzlichen Vorschriften und Standards einzuhalten und auf die gewachsenen Ansprüche von Kunden und Stakeholdern Rücksicht zu nehmen.

Die entscheidende Frage in diesem Zusammenhang lautet: Welche Schritte und Funktionen können in einem Warenwirtschaftssystem implementiert werden, um nachhaltige Lieferketten zu unterstützen?

Die Basis bildet die sorgfältige Planung, Überwachung und Koordination aller Aktivitäten

Die Verwaltung der nachhaltigen Lieferketten bezieht alle Aktivitäten mit ein, die mit dem Einkauf, der Produktion und der Lieferung von Waren verbunden sind. Im ersten Schritt gilt es demnach, eine entsprechende Strategie unter Berücksichtigung aller Anforderungen der einzelnen Units zu erstellen.

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Für die Umsetzung dieser Strategie ist es wichtig, dass dafür eine Software für die Warenwirtschaft ausgewählt wird, mit denen sich diese Anforderungen im Tagesgeschäft auch tatsächlich in die Praxis umsetzen lassen.

Einen großen Stellenwert im Rahmen der Strategie nehmen jedenfalls die Lieferanten ein. Deshalb sollte das Augenmerk zunächst auf die Zusammenarbeit mit ihnen gelegt werden.

Lieferantenbewertung und -kommunikation

Um potenzielle Lieferanten anhand ihrer Nachhaltigkeitspraktiken bewerten zu können, ist es wichtig, eine entsprechende Bewertungsmethode zu implementieren.

Das weiß auch Anne-Sophie Francois, Vice President of Brand beim Schutzbrillen-Produzent Bollé Safety. Im Interview mit global erklärt sie, dass die Nachhaltigkeit ein gemeinsames Thema ist und Lieferanten das Engagement des Unternehmens unterstützen sollten.

Das Warenwirtschaftssystem sollte demnach unterschiedliche Daten über die Lieferanten sammeln und bewerten, um fundierte Entscheidungen bei der Auswahl treffen zu können. Dazu gehören beispielsweise Kriterien wie Umweltverträglichkeit, soziale Verantwortung und ethische Geschäftspraktiken.

Für die Kommunikation mit den Lieferanten ist es ratsam, eine entsprechende Plattform bereitzustellen. Diese sollte den Austausch von Informationen über Nachhaltigkeitsanforderungen, Zertifizierungen und Audits ermöglichen. Darüber hinaus sollte sie Unterstützung dabei bieten, Wissen und bewährte Verfahren auszutauschen, gemeinsame Nachhaltigkeitsziele zu definieren und gemeinsam an der Verbesserung der Lieferkette zu arbeiten.

Produktlebenszyklus im Blick behalten

Das Warenwirtschaftssystem sollte es seinen Anwendern ermöglichen, den gesamten Lebenszyklus eines Produkts zu verfolgen. Dieser beginnt bei der Beschaffung der Rohstoffe, führt weiter über die Produktion der einzelnen Artikel und endet bei der Auslieferung an den Kunden.

Nur so ist es möglich,

  • potenzielle Umweltauswirkungen wie zum Beispiel den CO2-Ausstoß, den Energieverbrauch oder den Wasserverbrauch zu identifizieren,
  • Engpässe oder Probleme in der Lieferkette wie beispielsweise ineffiziente Prozesse oder ungünstige Transportrouten zu erkennen und
  • nachhaltige Verbesserungen vorzunehmen, die die Umweltauswirkungen reduzieren und die Lieferkette insgesamt effizienter und nachhaltiger gestalten.

Mithilfe entsprechender grüner Technologien ist es mittlerweile möglich, auch CO2 vom Klimasünder zum wertvollen Rohstoff zu machen.

Wie das funktionieren kann, zeigt unter anderem das finnische Start-up Solar Foods. Es filtert das Treibhausgas aus der Luft, verbindet es in einem mit Bakterien gefüllten Bioreaktor mit Stickstoff und Wasserstoff und fermentiert es anschließend mit Phosphor und Kalzium. Das daraus entstehende Pulver Solein besteht zum Großteil aus Proteinen und soll Fleischersatzprodukte oder verschiedene andere vegane Eiweißprodukte anreichern.

Mit dem Warenwirtschaftssystem den Transport optimieren

Eine moderne und leistungsstarke Warenwirtschaft sollte auch entsprechende Hilfe dabei bieten können, den Transport von Waren zu optimieren.

Das ist wichtig, denn ein effizienter Transport reduziert nicht nur die Kosten, sondern trägt auch maßgeblich zur Verringerung des Energieverbrauchs und der CO2-Emissionen bei. Die Warenwirtschaft kann dabei eine entscheidende Rolle spielen, indem sie verschiedene Funktionen zur Transportoptimierung bereitstellt.

So sollte das System beispielsweise dazu in der Lage sein, Informationen wie den Standort der Kunden, den Lagerbestand und die Auftragsprioritäten zu verwenden, um optimale Routen zu berechnen. Das hilft dabei, Fahrstrecken zu minimieren und den Kraftstoffverbrauch zu reduzieren.

Durch eine genaue Bestandsverwaltung und das Zusammenführen von Bestellungen können darüber hinaus Leerfahrten vermieden und der verfügbare Raum in den Transportfahrzeugen optimal genutzt werden. Dadurch werden die Emissionen reduziert.

Moderne Telematik-Systeme ermöglichen zudem eine Echtzeitüberwachung der Fahrzeuge. Durch diese Informationen können alternative Routen oder Maßnahmen zur Vermeidung von Staus und Verkehrsbehinderungen geplant werden.

Mit moderner Software die gesamte Lieferkette nachhaltig steuern

Ein effizientes und gleichzeitig einfach bedienbares Warenwirtschaftssystem ist für die meisten Unternehmen ein entscheidender Erfolgsfaktor. Denn es fungiert als zentrales Steuerungsinstrument und hilft dabei, den Geschäftserfolg und auch das Thema Nachhaltigkeit genau im Auge zu behalten.

Durch eine entsprechende Software-Lösung können wichtige Geschäftsprozesse vereinfacht werden. Das steigert die Effizienz, die Kundenzufriedenheit und in letzter Konsequenz den Umsatz.

Dafür muss nicht zwingend ein Vermögen ausgegeben werden. Die Kosten sind vor allem von der Betriebsgröße und den detaillierten Anforderungen des Unternehmens abhängig. Die Einstiegspreise für gute Systeme liegen schon bei unter 40 Euro im praktischen monatlichen Mietmodell.

Paul Mehler

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