Welt-Ernährungstag: Wasser ist Leben und Nahrung

Welt-Ernährungstag: Wasser ist Leben und Nahrung, Lasst niemanden zurück!
Anlässlich des Welt-Ernährungstags, der jedes Jahr zur Feier der Gründung der Ernährungs- und Landwirtschaftsorganisation der Vereinten Nationen (FAO) stattfindet, wurde das diesjährige Motto verkündet: „Wasser ist Leben, Wasser ist Nahrung. Lasst niemanden zurück!“
In Zeiten der Klimakrise ist die Betonung von Wasser dringender denn je, da es entscheidend ist, die Verknüpfungen zwischen Nahrungssystemen und Wasserverbrauch zu verstehen. Schließlich sind nur etwa 0,5 Prozent des weltweiten Wassers frisch und trinkbar, und fast drei Viertel dieses winzigen Prozentsatzes fließen in die Landwirtschaft, wie die FAO berichtet.
Die steigende Bevölkerungszahl, Urbanisierung, Landwirtschaft und der Klimawandel setzen unsere Wasserressourcen zunehmend unter Druck, warnt die FAO. Derzeit haben weltweit ein Viertel der Menschen zu Hause keinen Zugang zu sauberem Trinkwasser. Und selbst diejenigen, die über diese Ressourcen verfügen, könnten bereits mit Wasserknappheit konfrontiert sein oder es noch werden. Wenn nicht gegengesteuert wird, könnten bis 2025 zwei Drittel der Welt von Wasserknappheit betroffen sein.
Wasserzugang betrifft jedoch nicht nur das Trinken: Frisches Wasser ist auch für Sanitäreinrichtungen, Hygiene und Krankheitsprävention entscheidend. Laut Zahlen der UN-Wasserkonferenz Anfang dieses Jahres haben etwa 3,6 Milliarden Menschen, also fast die Hälfte der Weltbevölkerung, keine angemessenen sanitären Einrichtungen zu Hause. Unzureichender Zugang zu Wasser kann auch bereits bestehende Herausforderungen wie Mangelernährung erheblich verschärfen.
Der diesjährige Welt-Ernährungstag kann wichtige globale Maßnahmen rund um das Thema Wasser anstoßen. Genauso wie nahrhafte Nahrung ist sauberes Wasser ein Menschenrecht.
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Es ist inspirierend zu sehen, wie Organisationen und Aktivisten weltweit ernsthafte Schritte unternehmen, um Wasser zu konservieren und die Verschlechterung unserer wichtigsten Ressource umzukehren. Lösungen für diese Krise sind weitreichend und äußerst kreativ, da Wasser so viele Aspekte unseres Lebens betrifft. In Indien etwa denken Bauern kleine Gräben, so genannte Dobas, nach, um Wasser effizienter zu nutzen. In Kalifornien können Landwirte ihre Felder mit aufbereitetem Abwasser bewässern. Die Recirculating Farms Coalition in Louisiana baut innovative hydroponische und aquaponische Farmen, die sauberes Wasser nachhaltig zurück in den Anbaubetrieb leiten können.
Es gibt auch viele inspirierende Bemühungen zur Wassereinsparung, die nationale Grenzen überschreiten. Die Organisation Water.org, gegründet von Gary White und Schauspieler Matt Damon, hilft Menschen in Armut dabei, langfristigen Zugang zu Wasser und Sanitärversorgung zu erhalten, indem sie zugängliche Finanzierungsmodelle entwickelt. Eine multinationale Initiative im Nahen Osten namens Blue Peace Strategy arbeitet daran, Frieden durch Zusammenarbeit und den Austausch von Wissen bei der Wassernutzung zu schaffen.
Diese und viele andere Initiativen sind ein Hoffnungsschimmer angesichts der globalen Wasserkrise, und sie zeigen, dass durch kollektives Handeln Veränderungen möglich sind. (Quelle: Danielle Nierenberg/foodtank.com)
hjo