Wie Abfall zu wertvollen Rohstoffen wird

Wie Abfall zu wertvollen Rohstoffen wird
Foto: FH Salzburg

Wie Abfall zu wertvollen Rohstoffen wird

Die Ausstellung „Circular Materials – Rohstoff oder Reststoff?“ im Architekturhaus Salzburg stellt das große Potenzial natürlicher Ressourcen in den Fokus. Konkrete Beispiele zeigen, wie der „Stoff-Kreislauf“ geschlossen und eine nachhaltige Produktion ermöglicht werden kann. Zu sehen ist die Ausstellung des Departments Design & Green Engineering der FH Salzburg, die am 14. November eröffnet wurde, bis Februar 2025.

Die Expo im Architekturhaus Salzburg präsentiert innovative Ansätze zur Schaffung nachhaltiger Materialkreisläufe. Dabei werden Materialien, die heute häufig thermisch verwertet oder sogar kostenintensiv entsorgt werden müssen, als Basis für neue, zirkuläre Werkstoffe und Produkte genutzt. Der Fokus liegt auf der verantwortungsvollen Nutzung natürlicher Ressourcen, die mit fortschrittlichen Technologien in den Materialkreislauf zurückgeführt werden. „Mit der anwendbaren Forschung gehen wir den Weg aus dem Labor am Wissenscampus Kuchl in Richtung Ausstellung bei der Initiative Architektur. Die Ergebnisse sollen inspirieren, informieren und zur Transformation der Produkt- und Baukultur hin zu zirkulären Stoffkreisläufen motivieren“, erklärt Michael Ebner, Fachbereichsleiter am Campus Kuchl und Kurator der Ausstellung.

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Neben Holz als bekannter regionaler Ressource werden in der Ausstellung zahlreiche weitere Roh- und Reststoffe aus der Land- und Forstwirtschaft thematisiert. Dazu zählen Materialien wie Stroh, Malve, Rinde, Zellulose, Treber und Extraktstoffe wie Tannin, Lignin, Öle, Wachse, Kasein, Stärke sowie Pilze. „Es geht nicht um Askese und Verzicht, sondern um Begeisterung und den Aufbruch in eine lebenswerte Zukunft“, betont Ebner.

Reststoffe als wertvolle Ressource

Roman Höllbacher, Künstlerischer Leiter der Initiative Architektur, bekräftigt: „Mit den vorhandenen Ressourcen verantwortungsvoll umzugehen, ist mehr denn je das Gebot unserer Zeit. Wir können nicht so tun, als wüssten wir nicht, dass dieser Planet nur einmal existiert und seine Ressourcen endlich sind. Die Ausstellung ‚circular materials‘ geht von diesen Tatsachen aus und gibt Einblicke in aktuelle Forschungsvorhaben und -ergebnisse der Fachhochschule in Salzburg, die sich in unterschiedlichen Aspekten mit der Natur beschäftigen.“

Reststoffe werden immer noch leichtfertig weggeworfen. In der Materialforschung werden sie nun als wertvolle Ressourcen entdeckt. Gleichzeitig geht es um die Entwicklung von Material- und Wirtschaftskreisläufen, die das eindimensionale Wegwerfen durch eine zirkuläre Wirtschaft ablösen. Höllbacher: „Die Forschung ist dabei ein Teil der Transformation, in der wir als Gesellschaft mitten drin stecken. Der andere ist das Verhalten der Menschen selbst. Mit der Ausstellung wollen wir konkrete Beispiele dafür zeigen, dass die Entwicklung hin zu einer Kreislaufwirtschaft uns allen nicht weh-, sondern uns und unserem Planeten guttut.“

Innovative Ansätze, Vorträge und Workshops

Die Ausstellung bietet auch der breiten Öffentlichkeit spannende Einblicke in die Zukunft nachhaltiger Materialien. Besucherinnen und Besucher sind eingeladen, die innovativen Ansätze hautnah zu erleben und mehr über die Herausforderungen und Chancen einer kreislauffähigen Wirtschaft zu erfahren.

Im Rahmen der Ausstellung finden auch Vorträge und Workshops statt: Die Themen reichen von 3D-Druck mit biobasierten Materialien, dem Einsatz von Baumrinde in der Dämmung von Gebäuden bis zur innovativen Materialentwicklung.

Karin Motzko

Ausstellung: Freitag, 15. November 2024 – Freitag, 28. Februar 2025 (21. Dezember 2024 – 13. Januar 2025 geschlossen)
Öffnungszeiten: Dienstag – Freitag, 12.00 Uhr – 17.00 Uhr
Eintritt frei!

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