10 Jahre nach Fukushima: kein Ende der Probleme

10 Jahre nach Fukushima: kein Ende der Probleme
Tanks in Fukushima Foto: WHOI

10 Jahre nach Fukushima: kein Ende der Probleme

Fast 10 Jahre nach der Havarie des Kernkraftwerks von Fukushima im März 2011 lagert noch immer hoch kontaminiertes Wasser in rund 1.000 riesigen Tanks auf dem Werksgelände der ost-japanischen Atomfabrik.

Da der Platz für weitere Wasserbehälter allmählich knapper wird, wollen die Betreiber die Tanks ins nahe Meer entleeren. Das ruft Wissenschaftler auf den Plan, die nun abschätzten, wie stark das Wasser in den Tanks verstrahlt und damit eine Gefahr für die Umwelt ist.

Der Chemiker Ken Buesseler von der Woods Hole Ozeanographic Institution in Massachusetts (USA) hat sich den Inhalt der Tanks angeschaut. In der Publikation seines Instituts kommt er zum Schluss, dass weniger die Strahlenbelastung durch das bei der Kernschmelze in den Tagen nach dem Tsunami vom 11. März 2011 freigesetzte Cäsium heute noch schädlich sei. Er verweist darauf, dass in den 1.000 Tanks auch große Mengen Tritium lagern, die weit schwieriger aus dem gesammelten Grund- und Kühlwasser des Atomkraftwerks zu entfernen sein düften.

Lagerplatz für verstrahltes Wasser aus Fukushima wird knapp

Mit vielen Wissenschaftskollegen aus der ganzen Welt hatte Ken Buesseler seit 2011 untersucht, wie sich in den Pazifik entlassenes kontaminiertes Wasser aus Fukushima allmählich im Ozean verteilte. Mit vielen Citizen Scientists hatte er zudem überwacht, wie lange es gedauert hatte, bis das verstrahlte Wasser seinen Weg übers Meer bis an die Westküsten Kanadas und der USA gefunden hatte.

Sorge bereitet Buesseler, dass auf dem AKW-Gelände inzwischen der Lagerplatz für immer neue Tanks auszugehen drohe. 200 Kubikmeter (200.000 Liter) Wasser kommen jeden Tag noch immer neu hinzu. Es ist verseuchtes Grundwasser, das unter dem Gelände durchfließt und seinen Weg zum nahen Pazifik sucht. Es wird aufgefangen. Experten mühen sich, es in den Tanks von strahlenden Isotopen zu reinigen – was nicht immer ganz gelingt.

Verstrahltes Wasser im Pazifik verdünnen

Probleme bereitet auch das einst im Kühlkreislauf des havarierten AKW genutzte Wasser. Es ist verstrahlt mit Strontium-90, Kobalt-60 oder Kohlenstoff-14 Isotopen.

Deshalb setzen die Kraftwerksbetreiber nun offensichtlich darauf, dass zum Teil gereinigtes Wasser aus den Tanks ins Meer gepumpt und sich dort durch die Verdünnung weiter unschädlich gemacht werden könne.

red

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