Alte Solarmodule: Berliner Patent zum Recycling

Alte Solarmodule: Berliner Patent zum Recycling
Screenshot: efahrer.chip.de

Alte Solarmodule: Berliner Patent zum Recycling

efahrer.chip.de: Das Recycling von Solarzellen ist immer noch ein Nischenmarkt und die bislang verwendeten Techniken alles andere als ausgereift. Jetzt hat ein junges Startup aus Berlin eine Methode entwickelt, mit der sich ein besonders hoher Anteil der Wertstoffe aus ausgebrannten Solarzellen zurückgewinnen lässt.

Das Berliner Unternehmen Solar Materials beschäftigt sich aktuell mit einer patentierten Technologie zum Recycling von Photovoltaik-Paneelen, berichtet cleanthinking.de. Diese lässt bereits Investoren aufhorchen. Hintergrund: Solar-Paneele halten nicht ewig und müssen nach etwa 30  Jahren Betriebszeit getauscht werden. Allein in Deutschland werden im Jahr 2030 voraussichtlich schon 400.000 Tonnen Solar-Schrott anfallen. Doch das Recycling ist nicht so einfach. Solarmodule setzen sich aus unterschiedlichsten, fest miteinander verklebten und laminierten Materialien zusammen. Meist aus einer Rückseite aus widerstandsfähigem Kunststoff, den Solarzellen selbst und einem Deckglas. Ein Rahmen aus Aluminium stabilisiert das Ganze.

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Das Problem bei der Wiederverwertung besteht in der sauberen Trennung. Aktuelle Methoden zum Recycling setzen bisher auf Schreddern und das anschließende Sortieren der so gewaltsam getrennten Materialien. So lassen sich nur die schweren Bestandteile wie Glas und Aluminium sauber trennen und recyceln. Andere wertvolle Rohstoffe wie Silizium und Silber gehen dabei aber zu großen Teilen verloren. Das neue Verfahren will nun alle diese Rohstoffe zurückgewinnen und setzt dazu auf eine Kombination bisher verwendeter Recycling-Verfahren und eine neue Verfahrenstechnik.

“Mit der von uns entwickelten Technologie sind wir in der Lage, die verbindende Kunststoffschicht zielgenau anzugreifen. Ist diese erst einmal gelöst, lässt sich das Deckglas entfernen und wir kommen an die aufgedruckten Silberbahnen auf den Solarzellen sowie die Zelle selbst”, so Solar Materials Mitgründer Jan Bargel. Wirtschaftlich interessant wird das Verfahren, da nun nicht nur das Silizium zurückgewonnen werden kann, sondern auch das Silber, meint Fridolin Franke, Co-Geschäftsführer von Solar Materials.

Das Verfahren ist laut Unternehmen nicht nur wirtschaftlich, sondern auch nachhaltig. Recycelte Rohstoffe benötigen etwa 80 Prozent weniger Energie als die Neuproduktion. Ab 2023 will das Unternehmen 4.500 Tonnen ausgebrannte Solar-Module recyceln. Mit eben diesem Problem der Rückgewinnung möglichst vieler Rohstoffe setzt sich auch ein Modellprojekt namens „ReProSolar“ unter der Leitung des deutschen Unternehmens Veolia auseinander, das von der EU mit 4,8 Millionen Euro gefördert wird. Auch hier sollen künftig Silber und Silizium neben anderen Rohstoffen aus alten Solar-Zellen zurückgewonnen werden, wir berichtetenweiterlesen

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