Analyse der Sozial-Wirkungen der Dekarbonisierung

Analyse der Sozial-Wirkungen der Dekarbonisierung
Die Studie „Klimapolitik und sozialer Ausgleich in Deutschland und Schleswig-Holstein“ des Kieler Instituts für Weltwirtschaft, der Gesellschaft für Energie und Klimaschutz Schleswig-Holstein und des Sozialverbands PARITÄTISCHER Schleswig-Holstein liefert eine umfassende Analyse der sozialen Effekte der Dekarbonisierung und legt den Fokus auf Unterschiede zwischen Schleswig-Holstein und dem übrigen Deutschland. Darüber berichtet der Informationsdienst der Wissenschaft. Sie zeigt, wie sich CO2-Bepreisung und andere Klimamaßnahmen konkret auf einkommensschwache Haushalte auswirken – insbesondere in den Bereichen Wohnen und Verkehr, die als besonders kritisch gelten.
Die Transformation zu einer klimaneutralen Wirtschaft verändert unser Leben – und das nicht ohne soziale Herausforderungen. Haushalte mit niedrigem Einkommen tragen dabei oft die schwerste Last: Sie sind von steigenden Preisen besonders betroffen und können sich notwendige Anpassungen häufig nicht leisten. Doch welche Bevölkerungsgruppen spüren diese Belastungen am stärksten? Und wie lässt sich die Klimapolitik so gestalten, dass sie soziale Gerechtigkeit fördert, anstatt Ungleichheiten zu vertiefen?
Die Studie zeigt, wie sich CO2-Bepreisung und andere Klimamaßnahmen konkret auf einkommensschwache Haushalte auswirken – insbesondere in den Bereichen Wohnen und Verkehr, die als besonders kritisch gelten.
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Kernergebnisse der Studie
Zudem beleuchtet die Untersuchung verschiedene Gerechtigkeitskonzepte, an denen Klimapolitik gemessen werden kann, und entwickelt konkrete Vorschläge für eine sozialere Ausgestaltung.
Fokus auf den Gebäudesektor: Menschen, die fossil heizen und fahren, sind besonders betroffen. Die Belastung der Wärmewende wiegt jedoch viel schwerer als die der Mobilitätswende.
Regionale Unterschiede: Schleswig-Holstein unterscheidet sich kaum von ganz Deutschland. Kleinere Unterschiede: höhere Quote der Hauseigentümer:innen und ländlichere Prägung, was die Mobilitätswende erschwert.
Ungleichverteilung: Der CO2-Preis verstärkt die Ungleichverteilung und belastet ärmere Haushalte überproportional.
Klimageld als Lösung?: Ein Klimageld könnte die Situation entschärfen, aber die Pro-Kopf-Auszahlung reicht nicht aus, um ärmeren Haushalten die Transformation zu ermöglichen. Eine Versteuerung des Klimageldes und gezielte Förderprogramme für vulnerable Gruppen sind notwendig.
Infrastruktur und staatliche Unterstützung: Der Staat muss den Rahmen für die Transformation in Form von Infrastruktur bereitstellen, da dies nicht allein über den CO2-Preis finanzierbar ist.
Hndlungsempfehlung für die Klimapolitik
Die EKSH förderte die Studie mit rd. 38.000 Euro; Frank Osterwald, Geschäftsführer der EKSH, erklärt warum: „Die Studie bietet einige Handlungsempfehlungen für die Klimapolitik und ich würde mich freuen, wenn wir durch das Anstiften einer sachlichen Debatte rund um Klimapolitik und sozialer Ausgleich einen gemeinsamen Beitrag zum Gelingen einer sozial-gerechten Transformation leisten können.“
Michael Saitner (Geschäftsführender Vorstand des Paritätischen Schleswig-Holstein) mahnt: „Falsche Klimapolitik verschärft die soziale Verwerfung. Wir müssen sicherstellen, dass alle mitgenommen werden auf dem Weg zur Klimaneutralität.“
idw