COP27: Lateinamerika fordert mehr Klimafinanzmittel von Industrieländern
COP27: Lateinamerika fordert mehr Klimafinanzmittel von reichen Industrieländern
amerika21: Die Gemeinschaft der lateinamerikanischen und karibischen Staaten (Celac) hat eine gemeinsame Stellungnahme im Rahmen der UN-Klimaverhandlungen abgegeben. Unter dem pro tempore Vorsitz Argentiniens wurde das Positionspapier am Verhandlungstag des Klimagipfels, der das Thema Klimafinanzierung behandelte, vorgestellt. Die Initiative für eine gemeinsame Erklärung ist ein Novum, bedeutet aber nicht, dass die Region als gemeinsamer Block verhandelt, was die argentinische Klimasekretärin Cecilia Nicolini als „bedauerlich“ bezeichnete. Jedoch markiert die Initiative erste Ansätze zu einer gemeinsamen klimapolitischen Agenda gegenüber den Industrieländern, die für den Großteil der historischen Treibhausgasemissionen verantwortlich sind.
Die zentrale Forderung der Celac-Staaten an die Industrieländer ist, dass diese mehr Klimafinanzmittel bereitstellen:
Erstens müssten die „reichen Länder“ ihr Versprechen erfüllen, rückwirkend ab 2020 pro Jahr 100 Milliarden US-Dollar aus öffentlichen und privaten Quellen für Klimaschutz und Anpassung in Entwicklungsländern zu mobilisieren. Bisher wurde das Ziel, das auf eine Zusage der Industrieländer auf der Klimakonferenz 2009 in Kopenhagen zurückgeht, noch in keinem Jahr erreicht.
Zweitens unterstützt Celac die Forderung vieler Entwicklungs- und Schwellenländer, insbesondere der afrikanischen und Inselstaaten, nach finanzieller Unterstützung für klimabedingte Schäden und Verluste.
Schadenersatz für die Folgen von Klimakatastrophen oder Extremwetterereignissen war für die Industrieländer lange ein Tabu. In Ägypten ist das Thema erstmals auf der Agenda. Weiterlesen…