Ertrinken oder erschlagen: Das ist Robben-Schicksal

Ertrinken oder erschlagen: Das ist Robben-Schicksal
Sattelrobbe vor Kanada Foto: IFAW

Ertrinken oder erschlagen: Robben-Schicksal

Kanada erlaubt wieder das Robben-Jagen. Laut Fischereiministerium beträgt die erlaubte Fangquote auch dieses Jahr wieder 400.000 Sattelrobben.

2021 aber ist vieles anders. Denn das Eis um den Nordpol der Erde ist vielerorts zu dünn. Die Eiskonditionen seien so schlecht wie seit 1969 nicht mehr, schreibt die Tierschutz-Organisation IFAW in einer Pressemeldung. Große stabile Eisschollen aber seien „essentiell für die Fortpflanzung der Sattelrobben, dort gebären sie jedes Frühjahr ihre Jungen zu tausenden. Gibt es nicht genügend stabiles Eis, wie dieses Jahr, ertrinken viele der frisch geborenen Robbenjungen.“

Tierschutz-Protest hat Millionen Robben-Junge gerettet

„Noch ist unklar, wie sich die Eissituation auf die Population auswirken wird“, erklärt Andreas Dinkelmeyer, Campaignsmanager IFAW (International Fund for Animal Welfare) Deutschland „Klar ist aber, dass Robbenbabys auch dieses Jahr keine guten Aussichten haben. Entweder sie werden durch Robbenjäger erschlagen, kommen durch die Eissituation um oder werden an Land geboren, wo sie Raubtieren hilflos ausgeliefert sind. Zumindest die Gefahr durch die Robbenjäger könnte durch ein Jagdverbot schnell behoben werden.“

In den 2000er-Jahren, schreibt der Verein, erlegten Robbenjäger jährlich etwa 300.000 Robbenbabys. Nach jahrelanger Arbeit des IFAW und breitem öffentlichen Druck verhängte die EU 2009 ein Importverbot für Robbenprodukte aus der kommerziellen Robbenjagd. Experten schätzen, dass sich seitdem der angelandete Fang um 90 Prozent verringert hat und damit etwa vier Million Robbenjunge vor der Jagd gerettet wurden.

Corona und Klimawandel retteten Robben-NAchwuchs das Leben

Allerdings: In den letzten Jahren habe die Zahl der getöteten Robben drastisch abgenommen. So wurden 2020, pandemiebedingt, aber auch aufgrund einer schlechten Eissituation, nur noch etwa 400 Tiere getötet. 

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Der IFAW hat sich seit seiner Gründung im Jahr 1969 für ein Ende der kommerziellen Robbenjagd in Kanada eingesetzt, da die Jagd grausam, unnötig und nicht nachhaltig ist. Darüber hinaus haben die Auswirkungen des Klimawandels auf den Lebensraum der Robben die Forderung nach einem Ende der Jagd noch dringlicher gemacht.

red

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