Fake-News über beschädigte Autos

Fake-News über beschädigte Autos
Foto: Pixabay CCPublicDomain

Fake-News über beschädigte Autos

taz.de: „Klima-Radikale“ sollen Autos mit Bauschaum attackiert haben, vermeldete im Dezember die „Bild“. Nun kommt heraus: Russland steckt dahinter.

Für die Bild-Zeitung wird es ein gefundenes Fressen gewesen sein. Vergangenen Dezember konnte man im Blatt über die „neue Chaos-Taktik der Klimaaktivisten“ lesen. Diese Klimaaktivisten sollen in Ulm Bauschaum in Autoauspuffe gesprüht und zudem Sticker am Auto hinterlassen haben. Auf den Stickern war der Grünen Wirtschaftsminister und Kanzlerkandidat Robert Habeck und die Aufforderung „SEI GRÜNER!“ zu lesen. Die Bild mutmaßte, die Aufforderung sei an Habeck gerichtet gewesen.

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„Klima-Radikale attackieren Autos mit Bauschaum… und fordern mehr Klimaschutz von Minister Habeck“, hieß es in der Bild damals. Eine Überschrift, die sich wunderbar einreiht in eine Kampagne, die die Bild seit geraumer Zeit gegen Habeck, seine Partei und Gleichgesinnte fährt. Habeck sei ein „gefährlicher Traumtänzer“, sein „Heizungs-Hammer“ eine „Kostenlawine“, er „vermiest uns Weihnachten“.

Dass sein Name dann auch noch mit armen beschädigten Autos in Verbindung gebracht wird, nahm die Bild selbstverständlich mit auf. Nicht nur in Baden-Württemberg, auch in Berlin, Brandenburg und Bayern fand man mit Bauschaum verstopfte Auspuffe.

Jetzt stellt sich heraus: Es waren doch nicht die radikalen Klimaaktivisten. Wie Der Spiegel berichtet, seien es russische Akteure gewesen, die das Ganze angezettelt haben sollen. Demnach rekrutieren russische Geheimdienste Amateure – sogenannte „low level agents“ – um den Wahlkampf zu sabotieren. Hier seien es Menschen gewesen, die laut Spiegel über soziale Medien, etwa der Messenger App „Viber“, angeheuert wurden, um Sticker an den Windschutzscheiben und Schaum in den Auspuffen zu verteilen. Einer der Täter soll pro beschädigtem Auto 100 Euro vom geheimen Drahtzieher bekommen haben.

Mediale Manipulationskampagnen

Sicherheitskreise verweisen darauf, dass solche Aktionen im Rahmen des Bundestagswahlkampfes nicht selten seien, um die Wahlergebnisse möglicherweise zu beeinflussen. Die im vorletzten Jahr veröffentlichten Privatnachrichten des Axel-Springer-Chefs Mathias Döpfner zeugen davon, dass auch er sich mit so einer Einflussnahme auskennt. In den Nachrichten soll er den damaligen Bild-Chefredakteur Julian Reichelt darum gebeten haben, in der Bild mehr für die FDP zu tun.

Pro-FDP. Pro-CDU/CSU. Anti-Linke. Anti-SPD. Anti-Grüne. So ließe sich die Bild-Berichterstattung treffend beschreiben, findet auch Übermedien. In einem Video vom Januar sammeln und analysieren sie Anti-Habeck-Inhalte, um die Funktionsweise medialer Manipulationskampagnen darzustellen. Darin zitieren sie auch den Medienwachblog „Kobuk“…. weiterlesen

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