Gemeinsam statt gegeneinander für die Umwelt

Youtopia: Gemeinsam statt gegeneinander für die Umwelt

stern.de: Es geht ums Klima: Für YouTopia versammeln sich zahlreiche Prominente und Aktivisten fünf Tage lang unter einer gläsernen Kuppel und streamen das Ganze live ins Netz. In einem Gastbeitrag erklärt YouTopia-Erfinder Jacob Beautemps die Idee hinter dem Projekt.

Es gibt gewiss nicht viele Themen, bei denen wir uns alle ganz und gar einig sind. Aber so unterschiedlich Menschen und Meinungen – glücklicherweise – auch sind, in einem Punkt dürften wir doch übereinstimmen: Eine saubere Umwelt ist besser als eine vermüllte – und saubere Luft tut uns allen gut. Doch unsere Einigkeit enthält leider zwei elementare Probleme. Erstens: Umweltschutz klappt nicht von allein. Und zweitens: Es gibt immer Menschen, die mehr dafür tun als andere.

Und genau hier liegt das wohl größte Problem unserer Zeit: Das, was sich nicht zuletzt dank „Fridays for Future“ lange nach Aufbruchstimmung angefühlt hat, ist bei vielen von uns Frustration und Pessimismus gewichen. 1,5 Grad, 2 Grad, die Zeit drängt. Wir können gar nicht genug unternehmen, für manches scheint es sogar schon zu spät. Die Folge sind Überforderung und Schuldzuweisungen statt gegenseitiger Motivation. Das Gefühl, etwas falsch oder sowieso zu wenig zu machen, hat uns merkwürdig gelähmt, obwohl wir gerade jetzt eigentlich Bewegung brauchen. Viele fühlen sich überfordert oder permanent kritisch beäugt. Es gibt Konflikte zwischen Gruppen und Generationen.

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Was wir dabei nicht vergessen dürfen: Der Kampf gegen den Klimawandel ist kein Sprint, vielmehr ist er ein Ultra-Marathon. Und er kostet jeden von uns Kraft, auf ganz unterschiedliche Weise. Was aber für uns alle gleichermaßen gilt: Jeder Schritt eines Einzelnen bringt uns alle voran – auch wenn er noch so klein ist. Statt uns permanent zu vergleichen, sollten wir uns positiv bestärken in dem, was wir schon tun (oder noch tun könnten). Wer nämlich bei einem anstrengenden Lauf nicht nur nicht angefeuert, sondern sogar beschimpft oder ausgebuht wird, der wird früher oder später aussteigen. Und wir brauchen jeden von uns. Was jetzt mehr denn je zählt, ist, dass wir weitergehen.

Ich bin mir darüber im Klaren, dass viele mich jetzt für naiv halten. Natürlich weiß ich, dass es nicht reicht, wenn wir alle auf den To-Go-Becher verzichten, aber für viele ist es ein erster Schritt. Und wenn dieser Schritt gewürdigt und nicht als zu wenig verschrien wird, werden darauf wahrscheinlicher weitere Schritte folgen. Nur die allerwenigsten werden ihr Leben vollständig umkrempeln, alles der Nachhaltigkeit und dem Umweltschutz unterordnen. Und das ist auch in Ordnung, denn so divers wie unsere Gesellschaft ist, so unterschiedlich sind auch unsere Perspektiven, die finanziellen Möglichkeiten, das Wissen, die persönliche Energie oder Motivation. Was aber auf jeden Fall hilft, ist sich gegenseitig zu bestärken… weiterlesen

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