Krankenhausplanung im Bürgerdialog
Krankenhausplanung im Bürgerdialog
Krankenhausplanung muss im breiten BürgerInnendialog erfolgen und ländliche stationäre Versorgung sichern: Das Bündnis Klinikrettung hat sich mit einem Brief an Bundesgesundheitsminister Jens Spahn gewandt und fordert darin die Sicherung der wohnortnahen stationären Versorgung sowie einen breiten BürgerInnendialog zu Krankenhausplanung und Strukturwandel.
Dazu Klaus Emmerich, Vorstand (i. R.) von zwei Kliniken in Bayern:
„Wir brauchen dringend einen Kurswechsel im Krankenhauswesen. Allerdings muss gewährleistet sein, dass jede Bürgerin und jeder Bürger in Deutschland innerhalb von 30 Minuten ein qualitativ hochwertiges Krankenhaus erreicht, das mindestens über eine Notfallversorgung der Notfallstufe 1 verfügt. Wir brauchen eine gesicherte Zusage der Bundesregierung, dass mehrfach in die Diskussion eingebrachte Integrierte Versorgungszentren oder Intersektorale Gesundheitszentren mit nur teilweiser Anwesenheit von Ärzten keine Option für den Kurswechsel sind. Integrierte Versorgungszentren oder Intersektorale Gesundheitszentren ersetzen kein Krankenhaus. Solche Lösungsansätze müssen endgültig vom Tisch!“
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Krankenhäuser in ländlichen Regionen sind vielfach das Zentrum der regionalen Gesundheitsversorgung. Sie koordinieren ambulante und stationäre Angebote, schaffen Arbeitsplätze, Ausbildungsplätze und regionale Nachfrage. Unter diesen Gesichtspunkten ist es zwingend notwendig, die Kommunen und die BürgerInnen in den Dialog einzubeziehen.
Dazu Laura Valentukeviciute, Sprecherin Bündnis Klinikrettung:
„Beim geforderten Kurswechsel geht es um Gesundheit und Leben der Bürgerinnen und Bürger. Bisher wurden Diskussionen über einen Strukturwandel der Krankenhäuser ohne die BürgerInnen geführt, um deren Grundrecht es letztlich geht. Wir fordern deshalb die Bundesregierung auf, VertreterInnen der BürgerInnen und der betroffenen Kommunen in den Dialog über die Zukunft der Krankenhäuser einzubeziehen.“
Hintergrund:
Das Bündnis Klinikrettung begrüßt die Forderung der Deutschen Krankenhausgesellschaft (DKG) nach einem Kurswechsel in der Krankenhauspolitik, die sie in ihrem Krankenhausgipfel 2021, der am 21. Juni stattfand, erhoben hat. Das Bündnis Klinikrettung stimmt der begleitenden Pressemitteilung der DKG vom 21. Juni zu. Dort formuliert die DKG: „Insbesondere in ländlichen Gebieten müssen ambulante und stationäre Versorgung zusammen gedacht, zusammen geplant und koordiniert werden. Krankenhäuser können als integrierte Dienstleistungszentren Ausgangspunkte für diese Netzwerke sein. […] Für eine zukünftige Krankenhauspolitik wird es wesentlich sein, das Spannungsfeld aus Zentralisierung komplexer Leistungen und wohnortnahen Strukturen aufzulösen. Dazu ist es aber auch notwendig, die Krankenhausfinanzierung zu reformieren. Insbesondere in ländlichen Gebieten muss eine bessere Vorhaltefinanzierung Strukturen sichern.“
Der Text stammt aus unserer Medienkooperation mit Pressenza. Im Original könnenSie ihn hier lesen.