Lohnt sich eine E-Ladesäule daheim?

Lohnt sich eine E-Ladesäule daheim?
Foto: Pixabay CC/PublicDomain

Lohnt sich eine E-Ladesäule daheim?

Elektromobilität ist weltweit und auch in Deutschland auf dem Vormarsch. Mit der wachsenden Zahl von Elektroautos stellen sich allerdings viele neue Fragen. Eine davon ist: Sollten sich Besitzer eines Elektrofahrzeuges eine eigene E-Ladesäule zu Hause installieren oder reicht das öffentliche Ladesäulennetz aus? In diesem Artikel werfen wir einen Blick auf die Installation von E-Ladesäulen am Eigenheim und darauf, wie weit das E-Ladesäulennetz in Deutschland bereits ausgebaut ist.

Installation einer E-Ladesäule zu Hause

Die Installation einer eigenen E-Ladesäule kann für viele eine attraktive Option sein. Es handelt sich hierbei um eine bequeme Lösung, denn das Fahrzeug kann über Nacht geladen werden, und auch die Sorge um die Verfügbarkeit öffentlicher Ladesäulen entfällt. Allerdings birgt die Installation einer eigenen Ladesäule zu Hause auch Herausforderungen.

Ausreichend Platz ist eine der vielen Voraussetzungen. Das Elektroauto muss während des Ladevorgangs in einer Garage oder der eigenen Auffahrt geparkt werden. Für Bewohner von Mehrfamilienhäusern ohne solche Möglichkeiten kann dies oft ein unüberwindbares Problem darstellen. Des Weiteren benötigt man einen Starkstromanschluss mit einer Spannung von 400 Volt und eventuell sogar eine Genehmigung des jeweiligen Netzbetreibers, wenn eine gewisse Leistung überschritten wird. Es ist ebenfalls zu beachten, dass das Laden über eine herkömmliche Haushaltssteckdose oft weniger effizient und somit teurer ist, da der Ladevorgang mehr Zeit in Anspruch nimmt.

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Die Installation kann nicht nur ein komplexes Unterfangen sein, sondern erfordert auch fachgerechtes Vorgehen. Zudem kommt, dass die Kosten realistisch kalkuliert werden müssen – diese können je nach Modell und Leistung erheblich variieren.

Das öffentliche Ladesäulennetz in Deutschland

Deutschland hat in den vergangenen Jahren erhebliche Fortschritte beim Ausbau seines öffentlichen Ladesäulennetzes gemacht. Das Resultat: Zum 1. Juli 2023 zählte die Bundesnetzagentur insgesamt 97.495 Ladepunkte in Deutschland.

Bayern als Spitzenreiter

Bayern führt das Ranking mit 20.522 öffentlich zugänglichen Ladepunkten an. Hierbei handelt es sich um mehr als ein Fünftel aller Ladepunkte deutschlandweit. Kurz darauf folgen Nordrhein-Westfalen und Baden-Württemberg. Beeindruckend ist, dass Bayern seinen Vorsprung im ersten Halbjahr 2023 sogar um weitere 3.245 Ladesäulen ausbauen konnte. Das ist mehr als in jedem anderen Bundesland!

Und nicht nur das: Auch an Bayerns Flughäfen ist längst für ausreichend E-Ladesäulen gesorgt. Wer auf Nummer sicher gehen möchte, dass er auch hier einen der begehrten E-Parkplätze bekommt, bucht einfach vorab online einen entsprechenden Parkplatz am Flughafen München.

Dynamisches Wachstum der öffentlichen Ladepunkte in Deutschland

Das Handelsblatt deutet darauf hin, dass Deutschland einen kontinuierlichen Anstieg von öffentlichen Ladepunkten für Elektrofahrzeuge erlebt. Bis zur Jahresmitte 2023 verzeichnete die Bundesnetzagentur einen Zuwachs von 13.302 öffentlichen Ladepunkten. 

Besonders bemerkenswert ist der Anstieg im Bereich der Schnellladepunkte, die um 4.110 Stationen ausgeweitet wurden und somit einen Gesamtbestand von insgesamt 18.577 erreichten.

Aktuell bietet Deutschland eine gesamte öffentliche Ladekapazität von 3,37 Gigawatt, was einer Steigerung von 795 Megawatt im Vergleich zum Beginn des Jahres entspricht.

Servicefunktionen und zukünftige Entwicklungen

Für Elektromobilisten in Bayern und anderen Bundesländern gibt es mittlerweile hilfreiche Tools wie einen Ladeatlas. Dieser bietet Funktionen wie die Ad-hoc-Autorisierung mit LINKstart, die dank der dazugehörigen Web-App eine barrierefreie Freischaltung und den Anstoß des Ladevorgangs problemlos ermöglicht. Aber nicht nur das: Der Ladeatlas verfügt außerdem über weitere hilfreiche Funktionen wie einer Status-Info in Echtzeit, Ladeort-Informationen mit den etwaigen Anschlüssen sowie auch einer vereinfachten Fahrtenplanung mithilfe von Prognosen zum Tagesverlauf. Die Anwendung wird stetig verbessert und weitere Servicefunktionen sind bereits in Vorbereitung.

Das öffentliche Ladesäulennetz in Deutschland – eine praktikable Lösung für E-Mobilisten

Die Frage, ob man sich für den Kauf eines Elektrofahrzeugs eine eigene Ladesäule zu Hause installieren sollte, beschäftigt viele Autofahrer. Doch ein genauerer Blick des öffentlichen Ladesäulennetzes in Deutschland zeigt: Eine private Ladesäule ist nicht zwingend notwendig.

Denn in Anbetracht der bisherigen Entwicklungen, des schnellen Wachstums des Ladesäulennetzes und der ständigen Verbesserungen bezüglich Benutzerfreundlichkeit und Verfügbarkeit, erscheint die Investition in eine eigene Ladesäule schnell weniger sinnvoll. 

Unser Fazit: Dank öffentlicher Ladepunkte gibt es eine praktikable und zukunftssichere Lösung für alle, die den Umstieg auf Elektromobilität wagen möchten, ohne sich eine eigene Ladesäule anschaffen zu müssen.

Sarah Amslinger

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