Nachhaltiges Handeln: Container-Upcycling schont Ressourcen

Nachhaltiges Handeln: Container-Upcycling schont Ressourcen
Container-Bootshaus in Kopenhagen Foto: Unsplash

Nachhaltiges Handeln: Container-Upcycling schont Ressourcen

Upcycling verhilft ausgedienten Gegenständen zu einem neuen Lebenszyklus, schont Ressourcen und ist daher ein wichtiger Beitrag zum Natur- und Klimaschutz. Während beim Recycling ausgediente Gegenstände in ihre Bestandteile zerlegt und die so gewonnenen Wertstoffe für die Herstellung neuer Produkte verwendet werden, verzichtet Upcycling auf die Zerstörung des Ausgangsproduktes. Es bleibt in seiner Form erhalten und wird lediglich einem neuen Verwendungszweck zugeführt.

Die Modebranche hat Upcycling längst für sich entdeckt und auch die Heimwerkerszene widmet sich verstärkt diesem Thema. So entsteht aus gebrauchten Uniformteilen durch das Hinzufügen pfiffiger Applikationen kultige Damenmode. Ausgediente Paletten mutieren zu Gartenmöbeln oder Couchtischen. Die diversen Container-Varianten beflügeln ebenfalls die Fantasie der Upcycler. Ausgediente See- oder auch große Abrollcontainer bieten jede Menge Stauraum und lassen sich beispielsweise zu Gartenhäusern oder Swimmingpools umfunktionieren.

Wie funktioniert Container-Upcycling?

Weltweit sind etwa 35 Millionen Container im Einsatz, die Zahl der jährlich an den Terminals für Schiff, Bahn und Lkw umgeschlagenen Stahlboxen beläuft sich auf rund 700 Millionen. Der Gebrauchtmarkt floriert, werden doch ständig Container ausgemustert, die nicht mehr den international gültigen Sicherheitsstandards entsprechen. Sie eignen sich für die unterschiedlichsten Upcycling-Projekte, sind sie doch überaus robust. So entstehen aus Seecontainern Lager- und Hobbyräume, Wochenendhäuschen und Gartenlauben, aber auch Garagen und Swimmingpools.

Container lassen sich aufgrund ihrer genormten Größe sicher zu mehreren stapeln. Die doppelflügeligen Türen gewähren großzügigen Ein- und Auslass, was viele Verwendungsmöglichkeiten eröffnet. Voluminöse 40-Fuß-Container verfügen über eine Grundfläche von rund 30 Quadratmetern. Sie lassen sich zu Hobbywerkstätten oder Wochenendhäuschen umgestalten.

Auch das verwendete Material macht die ausgedienten Container für eine weitere Nutzung interessant. Sie bestehen aus hochfestem, witterungsbeständigem Stahl, legiert mit Kupfer, Chrom, Nickel und Phosphor. Kommt die Oberfläche mit Sauerstoff in Berührung, bildet sich eine Oxidschicht, die als korrosionsbeständige Versiegelung wirkt und den darunterliegenden Stahl vor kriechendem Rost schützt.

Beim Container-Upcycling bleibt die äußere Form der Stahlboxen erhalten. In die Wände der Container lassen sich Fenster und Türen einbauen, angepasst an den beabsichtigten Verwendungszweck. Eine im Innern angebrachte Dämmung sorgt dafür, dass Wärme dort verbleibt, wo sie hingehört. Da Container in gutem Zustand wind- und wasserdicht sind, bleiben Sturm und Regen zuverlässig ausgesperrt.

Was macht Container-Upcycling sinnvoll?

Upcycling schont Ressourcen und dient der Abfallvermeidung. Zwar gilt Stahl als besonders gut recycelbarer Werkstoff, die Rückführung in den Wirtschaftskreislauf ist jedoch mit einem hohen Energieeinsatz verbunden. Die Produktion einer Tonne Flüssigstahl verschlingt mehr als 500 Kilowattstunden an Einschmelzenergie.

Werden ausgediente Container einer sinnvollen Wiederverwendung zugeführt, ersetzen sie in ihrer neuen Funktion andere Materialien, die ansonsten aufwändig und klimabelastend erzeugt werden müssten. Bei der Herstellung von Zement entsteht Jahr für Jahr doppelt so viel Kohlendioxid wie durch den weltweiten Flugverkehr verursacht. Daher gilt er als wahrer Klimakiller. Wer den Einsatz von Beton reduziert, beispielsweise durch das Upcycling von ausgedienten Containern, handelt also im Sinne des Klimaschutzes.

Container zeichnen sich durch Stabilität und Langlebigkeit aus. Hochfester, witterungsbeständiger Stahl macht sie in jeder Hinsicht unempfindlich. So übersteht ein zum Gartenhaus oder zur Hobbywerkstatt umfunktionierter Container viele Jahrzehnte der Weiternutzung unbeschadet. Sanierungsmaßnahmen erübrigen sich. Erneuter Materialeinsatz und Folgekosten werden vermieden.

Container-Upcycling eröffnet viele Möglichkeiten

Der Fantasie sind beim Container-Upcycling kaum Grenzen gesetzt. Wer lediglich einen sicheren und vor der Witterung geschützten Aufbewahrungsort für Gartengeräte, Fahrräder oder Terrassenmöbel benötigt, muss sich um die Umgestaltung des Containers keine Gedanken machen. Er lässt sich so nutzen, wie er angeliefert wird. Eine akku- oder batteriegespeiste Beleuchtung ist schnell montiert und reicht völlig aus, um Licht ins Dunkel zu bringen.

Um einen Container in ein Gartenhaus zu verwandeln, bedarf es etwas mehr Mühe. So sollten Fenster eingebaut und eine leichtgängige Schiebe- oder Anschlagtür installiert werden. Die gängige Container-Wandstärke von 1,8 Millimetern stellt für einen Trennschleifer kein großes Hindernis dar. Ambitionierte Heimwerker können diesen Umbau bei überschaubarem Zeitaufwand leicht bewältigen.

Oftmals fehlt in Haus oder Wohnung ein geeigneter Platz, der sich zur Hobby-Werkstatt umgestalten ließe. Hier schafft ein Container Abhilfe. Neben dem großzügigen Raumangebot punktet er mit weiteren Vorteilen. Verzichtet der Do-It-Yourself-Enthusiast auf den Einbau von Fenstern und zusätzlichen Türen, profitiert er vom hervorragenden Diebstahlschutz. Werden die Schwingtüren des Containers mit soliden Schlössern versehen, sind die teuren Werkzeuge und Maschinen sicher vor unbefugtem Zugriff. Eine leistungsstarke Beleuchtung sorgt für gute Lichtverhältnisse in der Hobby-Werkstatt.

Ausgediente Seecontainer lassen sich auch zu Garagen umfunktionieren. Diese Lösung stellte eine echte Alternative zu Fertiggaragen dar, sind diese doch wesentlich kostspieliger in der Anschaffung. Werden zwei nebeneinander platzierte Container durch das Heraustrennen der sich berührenden Seitenwände miteinander verbunden, entsteht ein üppig bemessener Garagenraum, der selbst größeren Fahrzeuge ausreichend Raum bietet.

Wer den vergleichsweise hohen Aufwand nicht scheut, verwandelt einen ausgedienten Seecontainer in einen Gartenpool. Mehrere professionelle Anbieter haben diese Upcycling-Variante im Programm. Sie dämmen die ausgedienten Container, sorgen für eine glatte Beckenstruktur und statten die Pools mit hochwertiger Technik aus. Als Do-It-Yourself-Projekt ist diese Form der Wiederverwertung nur für Heimwerker geeignet, die über ausreichendes handwerkliches Geschick und fundierte technische Kenntnisse verfügen. Ist das Werk jedoch vollendet, steht dem sommerlichen Badespaß im eigenen Garten nichts mehr im Wege.

Was gilt es beim Containerkauf zu beachten?

Händler unterteilen ihre Container nach unterschiedlichen Qualitäten. So sind neben nahezu neuwertigen, die lediglich eine Seereise bestritten haben, auch Stahlboxen am Markt erhältlich, die größere Schäden aufweisen und sich für Frachtzwecke nicht mehr eignen. Wer eine gebrauchte Stahlbox zum Zwecke des Upcyclings erwerben will, sollte sich an einen auf den Handel mit ausrangierten Containern spezialisierten Anbieter wenden. So sind professioneller Service und kompetente Beratung gewährleistet.

Als Container-Anbieter mit Expertise genießt beispielsweise ContainerBasis einen guten Ruf.

Containernutzung meist genehmigungspflichtig

Wer einen Container upcyceln will, ist gut beraten, sich bereits vor der Anschaffung über die Genehmigungspflicht zu informieren. Von Bundesland zu Bundesland gelten unterschiedliche Bestimmungen. Wer einen Container jedoch dauerhaft nutzen will, benötigt eine Genehmigung. Ansprechpartner ist das zuständige Bauordnungsamt der jeweiligen Gemeinde. Liegt keine Genehmigung vor und es wird dennoch ein Container aufgestellt, kann das Bauamt hohe Bußgelder verhängen und zudem dessen Rückbau verfügen.

Container-Upcycling mehr als ein kurzlebiger Trend

Nachhaltigkeit und Klimaschutz rücken mehr und mehr ins Bewusstsein einer breiten Öffentlichkeit. Der sparsame Umgang mit Ressourcen und die bewusste Einschränkung des persönlichen Konsums sind Themen, die stetig an Bedeutung gewinnen. Beim Container-Upcycling handelt es sich daher nicht nur um einen kurzlebigen Trend. Zukünftig wird die Wiederverwertung von ausgedienten Containern an Bedeutung gewinnen. Die vielfältigen Verwendungsmöglichkeiten und die Langlebigkeit der stählernen Boxen sprechen für das Upcycling, das zur Abfallvermeidung beiträgt und zudem den Geldbeutel entlastet.

Harald Siebert

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