Ölunfall am Polarkreis

Ölunfall am Polarkreis
Der Ausnahmezustand wurde ausgerufen, nachdem etwa 20.000 Tonnen Dieselöl in einen Fluss innerhalb des Polarkreises ausgelaufen war. Medienberichten zufolge kam es zu dem Leck, als am Freitag, dem 29. Mai, ein Treibstofftank in einem Wärmekraftwerk in der Nähe von Norilsk, das von einer Tochtergesellschaft von Norilsk Nickel betrieben wird, zusammenstürzte. Das ausgelaufene Öl soll etwa 12km von der Unfallstelle weggetrieben sein. Norilsk befindet sich 300 Kilometer nördlich des Polarkreises in Sibirien und erscheint immer wieder auf Listen der schmutzigsten Orte der Welt.
In diesen von der Copernicus Sentinel-2-Mission aufgenommenen Bildern ist sowohl am 31. Mai als auch am 1. Juni Dieselöl im Fluss Ambarnaya zu sehen – leicht erkennbar in Purpurrot.

Der Ambarnaya-Fluss mündet in den Pjasino-See – ein größeres Gewässer und Quelle des Pysaina-Flusses. Laut des russischen Bergbaukonzerns sind die Stützpfeiler aufgrund des auftauenden Permafrostbodens abgesackt. Die klimawandelbedingte Eisschmelze bedrohe die gesamte Infrastruktur der Stadt. Präsident Putin hat den nationalen Notstand ausgerufen.
„Es handelt sich um enorme Mengen. Es war schwierig für sie, das zu vertuschen“, zitiert die Nachrichtenagentur AFP den WWF-Sprecher Alexej Knischnikow. Die Umweltschutzorganisation hat wohl Alarm geschlagen, nachdem sie aus eigenen Quellen von dem Unglück erfahren hatte. Laut spiegel-online war es schon vor vier Jahren in einem von Norilsk Nickel betriebenen Werk zu einem Schadstoff-Unfall gekommen, bei dem ein anderer Fluss in der Region massiv verschmutzt wurde. Gegen den Konzern wurde damals eine Geldstrafe von umgerechnet weniger als tausend Euro verhängt.
hjo