Rahmstorf über den schwächelnden Golfstrom

Rahmstorf über den schwächelnden Golfstrom

zeit.de: Das Golfstromsystem ist so schwach wie seit über 1.000 Jahren nicht mehr. Das wird zu Extremwettern und steigenden Meeresspiegeln führen, sagt Forscher Stefan Rahmstorf.

Mehr Stürme, intensivere Winter und heißere Sommer – wird der Golfstrom noch schwächer, könnten das nur einige der Folgen sein. Eine neue Übersichtsstudie zeigt: Die atlantische Meeresströmung hat sich signifikant verlangsamt. Klimamodelle hatten das bereits vorhergesagt. Wenn wir jetzt handeln, sind die Folgen noch abzuwenden, sagt der Klimaforscher Stefan Rahmstorf vom Potsdam-Institut für Klimafolgenforschung (PIK). Ein Gespräch über die Tiefsee, und darüber, wie man herausfindet, was vor tausend Jahren war. 

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ZEIT ONLINE: Herr Rahmstorf, das Golfstromsystem ist so schwach wie seit tausend Jahren nicht mehr. Das schreiben Sie als einer der Autoren in einer neuen Studie (Nature Geoscience: Caesar et al., 2021). Welche Auswirkungen hat das?

Stefan Rahmstorf: Die Atlantic Meridional Overturning Circulation, kurz AMOC, von der der Golfstrom ein Teil ist, beeinflusst das Klima an verschiedensten Orten auf der Welt: das Wetter in Europa, den Meeresspiegel an der US-Ostküste und die Stärke tropischer Wirbelstürme im Atlantik. Pro Sekunde bewegen sich fast 20 Millionen Kubikmeter Wasser: Warmes Oberflächenwasser strömt vom Äquator aus entlang der Ostküste der USA nach Norden und kaltes Tiefenwasser fließt zurück in den Süden. Wie schnell der Strom fließt, wie viel Wärme er transportiert und welche Wassermassen, das alles hängt eng miteinander zusammen. In unserer Übersichtsstudie haben wir herausgefunden, dass der Strom schwächelt – und auf einem Rekordtief seit über tausend Jahren ist…
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