Rekordschmelze beunruhigt Forscher

Rekordschmelze beunruhigt Forscher
Die Klimaerwärmung lässt die größten Eisschilde der Erde in atemberaubender Geschwindigkeit abschmelzen. Jetzt erkennen Forscher einen neuen Negativrekord. Die Studie des Bremerhavener Alfred-Wegener-Instituts und des Potsdamer Geoforschungszentrums zeigt, dass 2019 532 Milliarden Tonnen Schnee und Eis auf Gönland geschmolzen sind. Das ist der größte Verlust seit Beginn der Aufzeichnungen und entspricht einem global gemittelten Meeresspiegelanstieg von 1,5 mm. Die fünf größten Verlustjahre haben sich in der letzten Dekade ereignet. Der Massenverlust überstieg in 2019 den Zuwachs durch Schneefall um über 80%. Die Studie ist im Fachjournal Communications Earth & Environment erschienen.

Wissenschaftler der Ohio State University kommen sogar zum Schluß, dass der Kipppunkt in Grönland bereits überschritten und das Abschmelzen der Eisdecke wahrscheinlich unumkehrbar sei. Sie haben Satellitendaten aus fast 40 Jahren ausgewertet und heruasgefunden, dass die Gletscher auf der Insel so stark geschrumpft sind, dass selbst wenn die globale Erwärmung heute aufhören, die Eisdecke weiter schrumpfen würde.
„Der Rückzug der Gletscher hat die Dynamik der gesamten Eisdecke in einen ständigen Verlustzustand versetzt“, sagte Ian Howat , Mitautor des Papiers, Professor für Geowissenschaften und angesehener Universitätswissenschaftler am Ohio State. „Selbst wenn das Klima gleich bleiben oder sogar etwas kälter werden würde, würde die Eisdecke immer noch an Masse verlieren.“
Das Ergebnis, das in der Zeitschrift Communications Earth and Environment veröffentlicht wurde, bedeutet, dass die grönländischen Gletscher eine Art Wendepunkt überschritten haben, an dem der Schneefall, der die Eisdecke jedes Jahr wieder auffüllt, nicht mit dem Eis mithalten kann.
red