Schokolade soll Kakao-Bauern glücklich machen

Schokolade soll Kakaobauern glücklich machen
Schokolade soll auch Kakao-Bauern und Natur glücklich machen
Schokolade macht glücklich: Lisa Sanders und Marvin Coböken wollen mit ihrem Startup Once upon a Bean beweisen, dass dies nicht nur für Leckermäuler und Naschkatzen zutrifft. Sie bemühen sich, die Herstellung so nachhaltig zu gestalten, dass auch die Produzenten der Rohstoffe und die Verarbeiter mit ihrer Schokolade glücklich sein können. Über ihre Motive sprachen Lisa Sanders und Marvin Coböken mit globalmagazin.
Naschen Sie gerne Schokolade und warum?
Marvin Coböken: Absolut! Seitdem wir das Thema Craft Chocolate für uns entdeckt haben, sind wir total begeistert davon, wie Schokolade eigentlich schmecken kann. Die Kakaobohne hat ähnlich wie Wein und Kaffee eine unglaublich große Vielfalt an Aromen und gerade bei handwerklich hergestellter Schokolade bedeutet ein hoher Kakaogehalt also keineswegs zwingend zartbitter…
Lisa Sanders: Fruchtige Noten aus Madagaskar? Nussige Aromen aus Nicaragua? Es gibt unheimlich viel zu entdecken und das macht uns beiden riesigen Spaß!
Lust auf schmackhafte Schokolade
Wann schmeckt Ihnen Schokolade besonders gut?
Lisa Sanders: Vor allem abends als kleines Dessert nach dem Essen. Wir nehmen uns meistens je ein Stückchen von zwei oder drei verschiedenen Tafeln und achten bewusst auf die unterschiedlichen Geschmacksnoten. Gerade bei Tafeln mit gleichem Kakaogehalt ist es wirklich faszinierend, wie stark die Herkunft der Bohnen den Schokoladengeschmack beeinflusst.
Marvin Coböken: Bei uns Zuhause findet man also immer gleich mehrere angebrochene Tafeln.
Was hat Schokolade mit Nachhaltigkeit zu tun?
Marvin Coböken: Mit unserem Projekt once upon a bean möchten wir uns für bewussten Schokoladengenuss einsetzen, auf Probleme in der aktuellen Schokoladenindustrie hinweisen und nachhaltige Alternativen anbieten…
Warum?
Marvin Coböken: Bedenkt man, dass Kakao nur in Regenwäldern in Äquatornähe wächst, sollte man das Produkt Schokolade allein schon aufgrund seiner Herkunft als ein Luxusgut sehen und nicht bloß als schnellen und günstigen Energiekick für Zwischendurch. Auf unserer Webseite stellen wir daher ausgewählte Schokoladen-Manufakturen vor, die in besonderer Weise auf beste Rohstoffe, faire Bezahlung und Transparenz entlang der Lieferkette achten.
Konventioneller Kakao-Anbau nimmt auf Natur kaum Rücksicht
Wo liegen dabei die Knackpunkte?
Marvin Coböken: Der Börsenpreis für Rohkakao sinkt seit Jahren, was vor allen in den Anbauregionen zu gravierenden Problemen führt. Viele Kakaofarmer können von dem Kakaopreis nicht leben und sind gezwungen ihre Erträge zu steigern. Das bedeutet in der Praxis leider viel zu oft, dass mehr und mehr Regenwälder für Monokulturen gerodet werden und gerade in Westafrika – wo ein Großteil unseres industriellen Kakaos herstammt – laut aktuellem Kakaobarometer rund 1.5 Millionen Kinder in der Kakaobranche arbeiten. Eine unvorstellbare Zahl.
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Sind die Probleme zu lösen und wie soll das gehen?
Lisa Sanders: Wir Konsumenten können mit unserer Kaufentscheidung eine Menge ändern. Zum Glück gibt es immer mehr kleine Hersteller, die eine echte Alternative zu industrieller Schokolade anbieten. Sie verarbeiten besonders hochwertige Kakaobohnen und zahlen den Kakaobauern ca. das 2-3 fache des Fairtrade Preises, wodurch in den Anbauregionen eine nachhaltige Zukunftsperspektive im Kakaoanbau geschaffen wird. Unsere Aufgabe bei once upon a bean ist es, genau diese Manufakturen zu finden und Ihnen eine Bühne zu geben. Wir erzählen ihre Geschichten, stellen ihre besten Tafeln zu Probierpaketen zusammen und versenden sie an Schokoladenfans, denen besonderer Genuss und Nachhaltigkeit gleichermaßen am Herzen liegen.
Und zum Schluss: Macht Schokolade euer Meinung nach glücklich?
Lisa und Marvin: Den Satz würden wir beide zu 100 Prozent unterschreiben. Unser Ziel ist es aber, dass nicht nur wir Konsumenten dem Satz zustimmen können, sondern auch die Kakaofarmer und die Natur.
pit