Schwitzen am Polarkreis
Schwitzen am Polarkreis
38° Celsius: Wird die an einer Messstation im sibirischen Verkhoyansk abgelesene Temperatur bestätigt, wäre dies ein neuer Rekord und ein weiterer trauriger Beweis für den Klimawandel.
Bis zur zurückliegenden Woche galten die 37,7 ° C als Temperatur-Maximum nördlich des Polarkreises. Vor gut 100 Jahren wurde dieser Wert in Fort Yukon (US-Bundesstaat Alaska) gemessen, berichtet jetzt die britische Tageszeitung The Independent.
Zombifeuer loderten den ganzen Winter über versteckt im Boden
Der Hitzeschock in der Arktis kam für Wissenschaftler nicht völlig unerwartet, berichtet die Zeitung. Den ganzen Winter über waren in den Tundren Feuer, die dort im Sommer 2019 weite Regionen erfasst und vernichtet hatten, nicht gänzlich erloschen. Experten sprechen von „Zombifeuen“. Sie lodern im Boden einfach immer weiter und entfachten sich immer aufs Neue.
Schon im Mai 2020 hatte sich eine neue Hitzewelle angekündigt. Die Temperaturen nördlich des Polarkreises kletterten auf über 20 Grad Celsius in Sibirien. Meteorologe Jeff Berardelli glaubt, dass dies Anzeichen dafür sind, wie seine Kollegen das Klima gegen Ende des Jahrhunderts in der Region erwarten und vorhersagen.
Größte je gemessene Temperaturspanne auf der Erde
Verkhoyansk fand ohnehin schon Eingang ins „Guiness-Buch der Rekorde“. Der Ort gilt als jener Punkt auf dem Planeten, der die größte jemals gemessene Temperaturspanne zwischen der Kälte des Winters und der Sommerhitze aufweist: Im Winter des Jahres 1892, maßen Meteorologen dort minus 67.8° C – das waren ganze 105.8 Grad weniger als die aktuellen Messdaten.
Forscher stellen zudem fest, dass die Temperaturen sich immer rascher erhöhen. Auch Experten der UNO waren laut The Independent vor diesem immer dramatischen Rennen der globalen Temperaturen.
pit