Seegras schafft süße Stellen im salzigen Meer

Seegras schafft süße Stellen im salzigen Meer
Foto: Benjamin L. Jones/Unsplash

Seegras schafft süße Stellen im salzigen Meer

ntv: Seegraswiesen sind wahre „sweet spots“ inmitten der salzigen Küstengewässer. Sie speichern große Mengen Kohlenstoff in Form von Zucker in den Sedimenten um ihre Wurzeln herum. Das berichten Forscher unter Leitung des Max-Planck-Instituts (MPI) für Marine Mikrobiologie in Bremen im Fachmagazin „Nature Ecology & Evolution“. Unter Neptungraswiesen, die im Mittelmeer zu finden sind, fanden sie eine 80 Mal höhere Zucker-Konzentration, als je zuvor im Meer gemessen wurde. In weiteren Studien müsse geklärt werden, wie die Seegraswiesen und andere marine Pflanzen in Modellen zum globalen Kohlenstoffkreislauf eingerechnet werden müssen.

Dass Seegräser Kohlenstoff der Atmosphäre sehr effizient in ihrem Gewebe einlagern und in Form von organischem Material in Sedimenten speichern, ist bekannt. Gerechnet auf eine gleich große Fläche versenken sie Kohlenstoff etwa 35 Mal so schnell wie Bäume im Regenwald, schreiben die Wissenschaftler um Manuel Liebeke in ihrem Fachartikel. Die Seegraswiesen sind Heimat vieler Fischarten und anderer Tiere, stabilisieren den Meeresboden und entfernen Schadstoffe aus dem Wasser.

Seegraswiesen sind allerdings in vielen Meeren bedroht. Berechnungen zeigen, dass, wenn die Saccharose in der Seegras-Rhizosphäre durch Mikroben abgebaut würde, weltweit bis zu 1.540.000 Tonnen Kohlendioxid in die Atmosphäre gelangen würden. Dies entspricht etwa der Menge an jährlich augestoßenen Kohlendioxid von 330.000 Autos. Weiterlesen…

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